KÖLN. Nordrhein-Westfalens Bildungssystem
landet im Ländervergleich nach einer Studie lediglich auf Platz 13.
Besondere Schwächen zeigten sich in den Betreuungsrelationen an Schulen
und Hochschulen, heißt es in dem gestern veröffentlichten
Bildungsmonitor 2012 des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln. Er
wurde im Auftrag der arbeitgebernahen Initiative Neue Soziale
Marktwirtschaft (INSM) erstellt. Sachsen bietet nach der Untersuchung
die besten Bildungschancen, gefolgt von Thüringen, Baden-Württemberg und
Bayern. Die NRW-Landesregierung sieht sich aber auf dem richtigen Weg.
Die Betreuungsrelationen in Schule und Hochschule
seien in NRW im Bundesvergleich seit Jahren sehr ungünstig, schrieben
die Autoren der Studie. Die Relationen an den Grundschulen, den
Universitäten, den Teilzeitberufsschulen sowie den allgemeinbildenden
Schulen der Sekundarstufe I (ohne Gymnasien) seien die schlechtesten in
Deutschland. In den vergangenen Jahren seien zwar Verbesserungen erzielt
worden. So habe sich die Schüler-Lehrer-Relation an den Grundschulen
von 21,2 auf 18,4 verbessert. (Bundesdurchschnitt 17,4). An den
Hochschulen aber seien 2010 auf eine Lehrkraft - Professor, Dozent oder
Lehrbeauftragter - rechnerisch 25 Studierende gekommen
(Bundesdurchschnitt 16). Schlechte Noten gab es auch in der Kategorie
"Berufliche Bildung". So standen 2010 für 60,8 Prozent der Bevölkerung
im Ausbildungsalter betriebliche Lehrstellen zur Verfügung
(Bundesdurchschnitt 65,5 Prozent). Die Erfolgsquoten in der dualen
Ausbildung lagen im Durchschnitt. Dagegen erreichten nur 66,1 Prozent
der Abgänger von Berufsfachschulen, Fachoberschulen und Fachschulen
einen erfolgreichen Abschluss. Das ist der schlechteste Wert bundesweit
(Bundesdurchschnitt 80 Prozent). Auch bei den Fortbildungsprüfungen lag
NRW mit 3,3 Prüfungen pro 1000 Personen deutlich unter dem Bundesschnitt
von 5,9.
Platz drei belegt das Land in der Kategorie
"Zeiteffizienz". Nur 0,8 Prozent der Grundschüler wurden verspätet
eingeschult. Das ist der beste Wert bei einem bundesweiten Durchschnitt
von 7,5 Prozent. 23,8 Prozent der Jugendlichen lösten ihren
Ausbildungsvertrag vorzeitig auf (bundesweit 25,4 Prozent).
Gute Noten für die Forschung in NRW: Nach Bremen und
Sachsen wurden in NRW 2009 je Professor (ohne Medizin) die meisten
Drittmittel eingeworben. Auch die Forschungsausgaben der Hochschulen pro
Forscher waren mit 113 800 Euro im Jahr 2009 die dritthöchsten.
Rheinland-Pfalz rutschte vom fünften Platz auf den elften Rang. Als
einziges Land stagnierte es bei der Punktezahl im Bildungsmonitor 2012.
(dpa)
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