Dienstag, 7. Februar 2017

Weniger wäre mehr - Eltern kritisieren das NRW-Inklusionsgesetz

Nordrhein-Westfalen. Stefan Ilchmanns Sohn ist acht Jahre alt, und er hat Angstzustände und wenig Selbstbewusstsein. Er leidet an einer sogenannten posttraumatischen Belastungsstörung. Der kleine Junge kam als Dreijähriger aus Haiti, wo er das Erdbeben 2010 überlebt hatte. „Deutsch hat er in einem Jahr gelernt“, sagt Adoptivvater. „Er hat Inselbegabungen und ist intelligent.“ Doch mit den Anforderungen der Grundschule kam der Kleine nicht klar. „Er stand mit sechs Jahren auf dem Tisch und hat die Lehrer angeschrien.“ Schon bei der Aufforderung „Nehmt die Federmäppchen aus der Tasche“ habe er abgeschaltet. Zwei Grundschulen versuchte die Familie, dann schickte sie den Sohn auf eine Förderschule. „Seitdem ist er glücklich und bringt sehr gute Leistungen.“ Statt 30 Kindern seien in der Klasse nur 8, sie würden ganztägig von Sonderpädagogen betreut. „Das gab es in der Grundschule nicht.“

Sonntag, 5. Februar 2017

Jeder Vierte studiert nur zum Schein

DÜSSELDORF. Die Universität Düsseldorf schätzt, dass etwa 8000 Studierende nur wegen des Semestertickets eingeschrieben sind. Bei einer Gesamtzahl von etwa 30 000 Studierenden macht das einen Anteil von 26,6 Prozent aus. Die Studierenden der Uni Düsseldorf müssen etwa 110 Euro für das Semesterticket entrichten. Im Vergleich dazu kostet ein Abo für das Monatsticket "Ticket2000" in der günstigsten Preisstufe monatlich knapp 67 Euro und maximal 171 Euro. Beim Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) sieht man die Unis in der Pflicht. Die Hochschulen haben laut NRW-Wissenschaftsministerium keinen unmittelbaren Vorteil durch höhere Studierendenzahlen. An der Uni Köln sei das Problem der Scheinstudenten nicht erheblich, teilte die Hochschule mit. Die meisten Studiengänge seien zulassungsbeschränkt. Die Uni Bonn versucht durch eine möglichst enge Betreuung zu vermeiden, dass Personen an der Uni eingeschrieben sind, aber eigentlich nicht studieren.