Samstag, 18. August 2012

Hauptschule als Auslaufmodell

DÜSSELDORF. Der Niedergang der Hauptschule erreicht mit dem kommenden Schuljahr einen historischen Tiefpunkt in Nordrhein-Westfalen: Erstmals wechseln weniger als zehn Prozent der neuen Fünftklässler von der Grundschule auf eine Hauptschule. Wie NRW-Schulministerin Sylvia Löhrmann (Grüne) gestern in Düsseldorf berichtete, sinkt die Übergangsquote im Vergleich zum Vorjahr von 12,3 auf 9,9 Prozent. 1970 sei dagegen noch mehr als die Hälfte der Kinder auf der damaligen Volksschule angemeldet worden. Inzwischen wagen immer mehr Schüler den Sprung aufs Gymnasium: 41 Prozent der Grundschulabsolventen setzen ihre Schullaufbahn ab nächsten Mittwoch an einem der über 600 Gymnasien des Landes fort. 

Donnerstag, 16. August 2012

NRW nur auf Platz 13

KÖLN. Nordrhein-Westfalens Bildungssystem landet im Ländervergleich nach einer Studie lediglich auf Platz 13. Besondere Schwächen zeigten sich in den Betreuungsrelationen an Schulen und Hochschulen, heißt es in dem gestern veröffentlichten Bildungsmonitor 2012 des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln. Er wurde im Auftrag der arbeitgebernahen Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) erstellt. Sachsen bietet nach der Untersuchung die besten Bildungschancen, gefolgt von Thüringen, Baden-Württemberg und Bayern. Die NRW-Landesregierung sieht sich aber auf dem richtigen Weg.

Mittwoch, 15. August 2012

Rügen für Bachelor und Master

Die Ziele der Bologna-Reform sind aus Sicht der Studierendenschaft klar verfehlt. "Bologna - das klingt nach Pasta, ist aber Käse" sagt Erik Marquardt, Vorstandsmitglied des fzs (freier zusammenschluss von studentInnenschaften), dem Dachverband der Studierendenschaften. Der 24-jährige Chemmiestudent an der TU Berlin begrüßt die kritischen Anmerkungen dieser Tage ausdrücklich.

Montag, 13. August 2012

Geplante Langeweile in der Kita

In einer Berliner Kita waren Spielzeuge monatelang tabu - Eine Mutter zieht Bilanz
Vor ein paar Tagen kam eine Mail aus der Kita: Das Spielzeug kehrt nun doch nicht zurück. Ich war genervt. So war das nicht vereinbart gewesen.
Im Frühjahr hatte die Kita eine "spielzeugfreie Zeit" beschlossen, ein Projekt, das seit Jahren durch deutsche Kindergärten geistert und, wie es scheint, auch der pädagogische Trend des Jahres 2012 in Berlin-Prenzlauer Berg ist. Klingt gut, dachte ich anfangs. Wir Generation-Golf-Eltern finden ja alles erstmal großartig, was an unsere von uns idealisierte Kindheit erinnert, an diese reduzierte, analoge Welt. Am Elternabend fehlten wir, waren aber sicher, mindestens eine eifrige Mutter oder ein Vater würde schon wichtige Fragen klären und etwaige Bedenken.
Anfang Mai ging es los. Den größeren Kindern wurde erklärt, was sie erwartet, es war aufregend. Einen wöchentlichen Waldtag sollte es geben. Die Bauklötze, Puppen, Autos und Malstifte würden in den Keller wandern. Für knapp drei Monate, bis zu den Ferien. Einzig die Möbel durften bleiben und Dinge wie Decken, Kissen, Klammern, Seile, Kartons und Papprollen. Dinge ohne direkte Funktion, nichts Vorgefertigtes, so lautete die Regel.