Das Handwerk sucht händeringend Nachwuchs. Auf dem Bau und in der Gastronomie bleiben viele Lehrstellen unbesetzt. Der Fachkräftemangel in Deutschland wird sich in den nächsten Jahren noch zuspitzen und wird zu einer entscheidenden Wachstumsbremse. Doch gleichzeitig nimmt seit dem Jahr 2015 die Zahl der jungen Erwachsenen ohne Berufsabschluss stetig zu. Im vergangenen Jahr lag sie auf einem Rekordhoch. Damit ist ein wachsender Teil junger Menschen abgehängt – ohne berufliche oder akademische Ausbildung. Deutschland nimmt bei dieser Negativentwicklung unter der OECD-Ländern eine Schlussposition ein.
Dieser Trend ist sowohl für den Arbeitsmarkt als auch für die Gesellschaft hochproblematisch. Während die Arbeitslosenquote insgesamt im vergangenen Jahr bei rund 5,7 Prozent lag, waren es bei den Ungelernten fast 20 Prozent. Schon jetzt haben rund 70 Prozent der Langzeitarbeitslosen keine abgeschlossene Ausbildung. Etwa die Hälfte von ihnen sind Migranten.
Der Wirtschaft fehlen die geeigneten Lehrlinge, an den Universitäten stapeln sich die Studenten - was läuft schief im Land der Dichter und Denker?
Sonntag, 21. April 2024
Donnerstag, 4. April 2024
„Ich hatte jeden Tag Angst vor dieser Schul-Hölle“
„Das hier war für mich die Hölle“, sagt die 64-Jährige als sie zur Mittelschule Reichenbach blickt. Hier wollte die Frau, die einst Archäologie und Kunstgeschichte studiert hatte, eigentlich ihren großen Traum verwirklichen: Lehrerin werden, Kunst und Deutsch unterrichten und die letzten beiden Jahre vor der Rente etwas wirklich Sinnvolles tun. Monate später bleibt nur Verbitterung.
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