Mittwoch, 13. Februar 2019

Immer mehr Fahrschüler fallen durch die Prüfung

Deutschland. In der Theorie die falsche Antwort angekreuzt oder bei der Fahrprüfung die Vorfahrt genommen - immer mehr Fahranfänger fallen durch die theoretische oder praktische Fahrprüfung. Bei der Theorieprüfung aller Pkw-Klassen lag die Misserfolgsquote 2017 laut Kraftfahrt-Bundesamt bei 39 Prozent (2016: 37 Prozent). Bei der praktischen Prüfung für den Autoführerschein fielen 32 Prozent der Anwärter durch (Vorjahr: 31 Prozent) - das waren 432.037 nicht bestandene praktische Prüfungen. Woran liegt das? 

Zu viele Schüler mit guten Noten - Ist das Abi in Deutschland noch ernst zu nehmen?

Berlin - Hartmut Loos ist Lehrer, er steht seit drei Jahrzehnten in Klassenzimmern. Wenn er über Zensuren redet, wie er und seine Kollegen sie gerade in diesen Tagen wieder für die Halbjahreszeugnisse verteilt haben, fällt ihm gelegentlich die Börse ein. Dann denkt er an Kurse, die in überhitzten Zeiten immer weiter steigen – bis irgendwann der Crash kommt, weil der gehandelte Wert der Papiere nicht mehr in Einklang steht mit der tatsächlichen Leistung der Unternehmen. Loos sagt: „Es kann ja nicht ewig so weitergehen.“ Er meint: weiter nach oben. Die Blase, die Loos gern mit den Vokabeln der Börsenwelt erklärt, besteht aus Abiturnoten. Der 60-Jährige ist Schulleiter im Gymnasium am Kaiserdom in Speyer und Vorsitzender des Deutschen Altphilologenverbandes. Er ist nicht der Einzige, dem zunehmend gute Zensuren Sorgen bereiten. Immer mehr Experten warnten zuletzt vor zu guten Abiturnoten, einige sehen eine regelrechte Inflation. Schon stellt sich jene Frage mit Wucht neu, die in bildungsbürgerlichen Kreisen schon seit den bildungspolitischen Reformen der 1970er-Jahre immer mal wieder diskutiert wird: Ist Deutschlands höchster Schulabschluss noch etwas wert? 

Sonntag, 10. Februar 2019

Ohne klassische Ausbildung - Jeder siebte neue Lehrer in NRW ist Seiteneinsteiger

Düsseldorf - Immer mehr Quereinsteiger unterrichten als Lehrer an den Schulen in Nordrhein-Westfalen. 2018 war jeder siebte neu eingestellte Lehrer ein sogenannter Seiteneinsteiger. Dies geht aus jüngst veröffentlichten Zahlen des NRW-Schulministeriums hervor. Seiteneinsteiger haben zumeist ein Studium absolviert, aber keine klassische Lehrerausbildung. Pädagogische Grundlagen erhalten sie berufsbegleitend.

Samstag, 9. Februar 2019

Türkisch oder Englisch?

Düsseldorf. Englisch hatte es als Fach an den Grundschulen noch nie leicht. Seit 16 Jahren wird es in Nordrhein-Westfalen unterrichtet. Anfangs probeweise für die Klassen drei und vier, 2008 von der damaligen schwarz-gelben Regierung ausgeweitet auf die Klassen eins und zwei. Zum Start des Projekts gab es zu wenige Lehrer. Psychologen und Elternvertretungen gingen auf die Barrikaden, weil sie fürchteten, dass die Kinder durch das neue Fach überfordert werden könnten. Noch heute ist der Fremdsprachenunterricht an Grundschulen umstritten.

Samstag, 2. Februar 2019

„Ein Schülerlabor wäre toll“ - Wenn aus der Brennpunktschule eine "Talentschule" wird

Düsseldorf. Wer in Marxloh aufwächst, hat es nicht leicht. Verwahrloste Häuser, Clan-Kriminalität, alltägliche Gewalt. Doch das ist nur ein Teil der Wahrheit. Es sind auch Menschen wie Holger Rinn, die den Stadtteil prägen. Rinn ist Schulleiter des Elly-Heuss-Knapp-Gymnasiums (EHKG), einer Schule mit rund 870 Schülern. „Wir bekommen immer wieder Schüler, die nicht die besten Voraussetzungen haben, aber am Ende mit einem schönen Schulabschluss aufwarten.“ Jeden Tag stehen die 75 Lehrer vor besonderen Herausforderungen. Die Nachricht, dass ihr Gymnasium nun als Talentschule auserkoren wurde, gibt ihnen einen Schub. Von dem Programm erhofft sich Rinn mehr Bildungsgerechtigkeit. Rinn hat einen Traum: „Ein naturwissenschaftliches Schülerlabor wäre toll.“