Montag, 16. September 2019

Schwierige Suche nach Polizei-Nachwuchs

Düsseldorf. Bei der NRW-Polizei spricht man gerne über die hohe Anzahl an Bewerbern für die Ausbildung und von einem großen Pool, aus dem man schöpfen könne. 11 246 Kandidaten sind es fürs Einstellungsjahr 2018 gewesen, 2300 (864 Frauen, 1416 Männer) von ihnen wurden genommen. Dass aber von den 11 246 bereits viele nicht die einfachsten Anforderungen erfüllt haben, hört man eher selten. Allein schon 1143 Bewerber schieden aus, weil sie keine Unterlagen eingereicht haben – immerhin rund zehn Prozent. Besonders erschreckend: Gegen 5,5 Prozent der Gesamtbewerber, also rund 620, lagen Ermittlungsverfahren bei der Polizei vor. Das geht aus dem Jahresbericht 2018 des Landesamtes für Ausbildung, Fortbildung und Personalangelegenheiten (LAFP) zur polizeilichen Einstellungskampagne hervor, der unserer Redaktion vorliegt. 

Ist das Abitur zu einfach geworden?

Berlin. Die Zahl der Einser-Abiturienten in Deutschland nimmt deutlich zu. Hatte 2008 noch ungefähr jeder fünfte Schulabsolvent einen Notenschnitt von mindestens 1,9, war es 2018 bereits mehr als jeder vierte. Das ist das Ergebnis einer Umfrage unserer Redaktion in allen 16 Bundesländern. Demach ist in den vergangenen zehn Jahren der Anteil der Einser-Abiturienten in 15 von 16 Bundesländern gestiegen. Allein Baden-Württemberg verzeichnete einen leichten Rückgang. Deutschlandweit stieg der Anteil von 20,2 auf 25,8 Prozent. Die Daten beziehen sich auf die Ergebnisse des Abiturjahrgangs 2018. Mit einer Ausnahme: Schleswig-Holstein konnte als einziges Bundesland nur Zahlen von 2017 vorlegen. 

Mittwoch, 11. September 2019

Lehrermangel größer als angenommen

Düsseldorf. In Deutschland fehlen einer aktuellen Studie zufolge deutlich mehr Grundschullehrer als gedacht. Bis zum Jahr 2025 werden der Bertelsmann-Stiftung zufolge 26 300 Pädagogen für die Primarstufe gebraucht und damit noch einmal 11 000 mehr als bisher von der Kultusministerkonferenz (KMK) prognostiziert. Die nordrhein-westfälische Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) sagte dazu: „Die heutigen massiven Auswirkungen des Lehrermangels würden NRW nicht so hart treffen, hätte die Vorgängerregierung die Anzahl der Studienkapazitäten in der Vergangenheit schon frühzeitig erhöht und wären aufgrund dessen nicht an einigen Universitäten zwei von drei Bewerbern für ein Lehramtsstudium Grundschule abgelehnt worden.“ Die Landesregierung steuere aber gegen. 2017 und 2018 seien 1169 Lehrerstellen besetzt worden, vor allem auch an Grundschulen. Zum Schuljahresende fehlten demnach in NRW aber über alle Schulformen hinweg 3200 Vollzeitlehrkräfte. Der Unterschied zwischen der KMK-Prognose und der Bevölkerungsprognose des Statistischen Bundesamtes beträgt der Landesregierung zufolge für NRW 5,5 Prozent. „Damit läuft die Kritik der Autoren für das Land NRW ins Leere“, hieß es im Schulministerium.