Samstag, 29. Dezember 2012

Abiturnoten in NRW stark verbessert

Der "Witz der Woche" kommt aus dem Schulministerium NRW. Dort müsste man jetzt nur noch erklären, warum diese "leistungsbereiten und -starken" Schüler bei jeglichen Vergleichstests (national und international) immer nur maximal im Mittelfeld landen. Nun, Frau Löhrmann?
Die Wahrheit ist nämlich, dass das Niveau der Aufgaben wie auch bei der Zentralen Abschlussprüfung in der Klasse 10 viel zu niedrig ist, damit die Landesregierung Bildungserfolge feiern kann!

Samstag, 3. November 2012

Junge Migranten in NRW holen auf

DÜSSELDORF. Türkische Migranten in NRW holen bei der Schulbildung auf. Bereits 21 Prozent der jungen Türkisch-stämmigen sind studienberechtigt. Gleichzeitig bleiben aber 15 Prozent ohne Schulabschluss - doppelt so viele wie Deutsch-stämmige. 46 Prozent der türkisch-stämmigen Migranten der dritten Generation haben keine Berufsausbildung. Selbst 30 Prozent der Migranten mit Schulabschluss machen später keine Ausbildung.

Mittwoch, 31. Oktober 2012

In NRW geht es meistens abwärts

GÜTERSLOH/BERLIN. Für Jugendliche, die die Schulform wechseln, geht es in Nordrhein-Westfalen meistens abwärts. Auf einen Aufsteiger kommen nach einer gestern in Berlin veröffentlichten Studie der Bertelsmann Stiftung rechnerisch 5,6 Absteiger. Ein ungünstigeres Verhältnis haben demnach nur drei Bundesländer, heißt es in der Untersuchung zur Durchlässigkeit der Schulsysteme. NRW stehe möglicherweise darum besser da als Länder wie Niedersachsen und Hessen, weil hier die Lehrer seit 2006 die Aufstiegsmöglichkeiten für jeden einzelnen Schüler prüfen müssen, sagte die Autorin der Studie, Professorin Gabriele Bellenberg. Sie ist Bildungsforscherin an der Ruhr-Universität Bochum. Diese Verpflichtung gebe es in keinem anderen Bundesland.

Freitag, 21. September 2012

Ministerin kritisiert Durchfaller-Quoten

DÜSSELDORF. Nordrhein-Westfalens Wissenschaftsministerin Svenja Schulze (SPD) sagt Hochschulen den Kampf an, die zu viele Studienanfänger durchfallen lassen. "Die Abbrecher-Quote soll zum Makel werden", sagte die SPD-Politikerin gestern in Düsseldorf. "Jetzt ist es ja teilweise ein heimlicher Elite-Beleg, wenn man es schafft, viele in den ersten Semestern herauszuprüfen."

Samstag, 18. August 2012

Hauptschule als Auslaufmodell

DÜSSELDORF. Der Niedergang der Hauptschule erreicht mit dem kommenden Schuljahr einen historischen Tiefpunkt in Nordrhein-Westfalen: Erstmals wechseln weniger als zehn Prozent der neuen Fünftklässler von der Grundschule auf eine Hauptschule. Wie NRW-Schulministerin Sylvia Löhrmann (Grüne) gestern in Düsseldorf berichtete, sinkt die Übergangsquote im Vergleich zum Vorjahr von 12,3 auf 9,9 Prozent. 1970 sei dagegen noch mehr als die Hälfte der Kinder auf der damaligen Volksschule angemeldet worden. Inzwischen wagen immer mehr Schüler den Sprung aufs Gymnasium: 41 Prozent der Grundschulabsolventen setzen ihre Schullaufbahn ab nächsten Mittwoch an einem der über 600 Gymnasien des Landes fort. 

Donnerstag, 16. August 2012

NRW nur auf Platz 13

KÖLN. Nordrhein-Westfalens Bildungssystem landet im Ländervergleich nach einer Studie lediglich auf Platz 13. Besondere Schwächen zeigten sich in den Betreuungsrelationen an Schulen und Hochschulen, heißt es in dem gestern veröffentlichten Bildungsmonitor 2012 des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln. Er wurde im Auftrag der arbeitgebernahen Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) erstellt. Sachsen bietet nach der Untersuchung die besten Bildungschancen, gefolgt von Thüringen, Baden-Württemberg und Bayern. Die NRW-Landesregierung sieht sich aber auf dem richtigen Weg.

Mittwoch, 15. August 2012

Rügen für Bachelor und Master

Die Ziele der Bologna-Reform sind aus Sicht der Studierendenschaft klar verfehlt. "Bologna - das klingt nach Pasta, ist aber Käse" sagt Erik Marquardt, Vorstandsmitglied des fzs (freier zusammenschluss von studentInnenschaften), dem Dachverband der Studierendenschaften. Der 24-jährige Chemmiestudent an der TU Berlin begrüßt die kritischen Anmerkungen dieser Tage ausdrücklich.

Montag, 13. August 2012

Geplante Langeweile in der Kita

In einer Berliner Kita waren Spielzeuge monatelang tabu - Eine Mutter zieht Bilanz
Vor ein paar Tagen kam eine Mail aus der Kita: Das Spielzeug kehrt nun doch nicht zurück. Ich war genervt. So war das nicht vereinbart gewesen.
Im Frühjahr hatte die Kita eine "spielzeugfreie Zeit" beschlossen, ein Projekt, das seit Jahren durch deutsche Kindergärten geistert und, wie es scheint, auch der pädagogische Trend des Jahres 2012 in Berlin-Prenzlauer Berg ist. Klingt gut, dachte ich anfangs. Wir Generation-Golf-Eltern finden ja alles erstmal großartig, was an unsere von uns idealisierte Kindheit erinnert, an diese reduzierte, analoge Welt. Am Elternabend fehlten wir, waren aber sicher, mindestens eine eifrige Mutter oder ein Vater würde schon wichtige Fragen klären und etwaige Bedenken.
Anfang Mai ging es los. Den größeren Kindern wurde erklärt, was sie erwartet, es war aufregend. Einen wöchentlichen Waldtag sollte es geben. Die Bauklötze, Puppen, Autos und Malstifte würden in den Keller wandern. Für knapp drei Monate, bis zu den Ferien. Einzig die Möbel durften bleiben und Dinge wie Decken, Kissen, Klammern, Seile, Kartons und Papprollen. Dinge ohne direkte Funktion, nichts Vorgefertigtes, so lautete die Regel.

Mittwoch, 11. Juli 2012

Schneider, bleib bei deinen Leisten!

DÜSSELDORF.  Immer mehr Studenten in NRW (4,2%)  haben kein Abitur als Zugangsvoraussetzung für ein Studium. Dies feiert NRW-Arbeitsminister Guntram Schneider (SPD) als Folge die Bemühungen der Landesregierung für mehr Durchlässigkeit im Bildungssystem. Gleichzeitig empfiehlt er Realschülern, sie "sollten verstärkt in die betriebliche Berufsausbildung gehen, statt Kurven an den Berufskollegs zu drehen, um dort einen Studienzugang zu erreichen“, um so dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.

Lehrer fürchten Aus für Realschulen

DÜSSELDORF. Die Gewerkschaft lehrer nrw sieht die Zukunft der bisher 539 Realschulen massiv bedroht. "Es gibt eine Tendenz, dass Realschulen geschlossen werden." Gleichzeitig warnte die Landesvorsitzende Brigitte Balbach, dass die neue Sekundarschule in NRW zu einer "Gesamtschule light" wird.

Samstag, 30. Juni 2012

Neues aus Löhrmanns Experimentalküche (2)

zurück in die Zukunft?
DÜSSELDORF. Frau Löhrmann hat offenbar immer noch nicht verstanden, dass die absolute Mehrheit der Wahlberechtigten sie und ihre Koalitionspartnerin Frau Kraft NICHT gewählt hat, was wohl kaum als Zustimmung zu ihrer "erfolgreichen" Schulpolitik gewertet werden dürfte. Nichtsdestotrotz fährt sie unbeirrt fort, wie eine Abrissbirne die Bildungslandschaft in NRW dem Erdboden gleichzumachen (was der SPD in 30 Jahren mit der Gesamtschule nicht gelungen war): Hauptschule platt, die Realschule auf der roten Liste, die Gesamtschule als Produktionstätte einer fragwürdigen "Hochschulreife" und das Gymnasium als letzte Bastion der Leistungsfähigen und -willigen! Gleichzeitig läuft ein Schulversuch mit Gemeinschaftsschulen, die mittlerweile schon wieder von der Sekundarschule überflüssig gemacht wurden. 

Freitag, 29. Juni 2012

Leserbrief: Früher war es schwieriger

Ein Leser der Kölner Rundschau macht sich Gedanken über den Zusammenhang zwischen dem Bildungsniveau und der Zahl der Abiturienten.
In der Ausgabe vom 23. Juni steht, dass das Bildungsniveau in Deutschland steigt, weil es immer mehr Abiturienten gibt. Das ist so nicht richtig. Zwar nimmt die Anzahl höherwertiger Abschlüsse zu: jedoch nicht weil das Bildungsniveau steigt, sondern vielmehr weil es fällt. Oder glauben ernsthaft einige, dass die Schüler früher weniger intelligent waren als die heutigen?
Dank unserer Schulpolitik wird es ja immer schwieriger, einen höheren Abschluss nicht zu schaffen. Zu nennen sind Hürden für Lehrer, die eine schlechtere Note als vier geben wollen; Schulen, die mit dem Ministerium in Konflikt geraten, weil die Sitzenbleiberquote zu hoch ist; Vorgaben bei den Notenkonstellationen und so weiter. Wenn man sich die Schulbücher von vor 20 Jahren anguckt, erkennt man schnell, dass das Anforderungsniveau viel höher war als heute. Viele ältere Lehrer stimmen der Aussage zu, dass die heutigen Schüler diese Aufgaben gar nicht mehr lösen können. Viele größere Betriebe sind aufgrund der schlechten Ausbildung der Schüler dazu übergegangen, ihre Auszubildenden selbst mit Inhalten zu unterrichten, die sie eigentlich in der Schule hätten lernen müssen.
Das macht doch deutlich, dass zwar die höherwertigen Abschlüsse in Deutschland zunehmen, jedoch nur, weil das Anforderungsniveau gesunken ist und damit letztendlich auch das Bildungsniveau. Armes Deutschland!
Markus Schmitt

Mittwoch, 27. Juni 2012

Tor des Monats

In der Sendung "Aktuelle Stunde" (WDR) wurde heute darüber berichtet, dass das Schulministerium NRW unter bestimmten Umständen gestattet hat, den Schulbeginn übermorgen zu verschieben, damit die "lieben Kleinen" nach morgigen dem Halbfinale ausschlafen können. Voraussetzungen sind allerdings, dass kein Unterricht ausfällt und die "Normalkommer" natürlich zu den üblichen Zeiten beschult werden.

Freitag, 22. Juni 2012

Bildungsbericht 2012 - Papier ist geduldig

Heute wurde der neue Bundesbildungsbericht der Öffentlichkeit vorgestellt und - welche Überraschung - es gibt mehr Abiturienten und Studenten (von denen dann jeder vierte sein Studium abbricht).
Diese "Intellektuellenschwemme" haben wir aber nicht, wie jetzt gerne behauptet wird, dem gestiegenen Niveau der Schüler zu verdanken, sondern dem ständig sinkenden Anspruchsniveau in den Schulen bzw. einer leistungsfernen Bewertungspraxis (siehe hier).

Jeder Vierte bricht sein Studium ab

Noch fünf Klausuren hätten gefehlt, dann hätte Sven Lang seinen Bachelorabschluss in Wirtschaftsinformatik in der Tasche gehabt. Doch eine Physikprüfung machte ihm einen Strich durch die Rechnung: Als er zum dritten Mal durchfiel, wurde er exmatrikuliert. Zu diesem Zeitpunkt war Lang 27 Jahre alt und hatte vier Jahre Studium an der Fachhochschule Südwestfalen hinter sich.
Lang sah sich nach Alternativen um. Infrage gekommen wären zum Beispiel ein Fach- oder Hochschulwechsel in ein anderes Bundesland. In Nordrhein-Westfalen darf Lang keine Wirtschaftsinformatik mehr studieren. Da ihm andernorts jedoch nur wenige seiner Studienleistungen anerkannt worden wären, hätte er ein neues Studium höchstens um ein Jahr verkürzen können. Auch eine normale Berufsausbildung hätte bedeutet, dass er noch einmal drei weitere Jahre bis zur Berufstätigkeit gebraucht hätte.

Montag, 18. Juni 2012

Noten-"Tuning"

Jetzt werden Sie sich vielleicht fragen, was die Notengebung in einer Schule mit "Tuning" zu tun hat? Nun, kurz und böse formuliert könnte man sagen, dass die Schule das Leistungsniveau "tieferlegt", damit die Schüler besser "aussehen".

Samstag, 16. Juni 2012

Privatschulen nicht automatisch besser

Bis zur Oberstufe gibt es keine Noten. Sitzenbleiben können Kinder auch nicht. Statt mit üblichen Schulbüchern zu pauken, gestalten die Schüler sogenannte Epochenhefte und werden im Fach "Bewegungskunst" (Eurythmie) unterrichtet. Das sind nur einige Grundpfeiler der Waldorfpädagogik. Waldorfschulen zählen in Deutschland zu den Einrichtungen in freier Trägerschaft - oder kurz gesagt: Privatschulen. Zu ihnen gehören auch konfessionell ausgerichtete Häuser oder Montessori-Schulen.

Mittwoch, 13. Juni 2012

Warum es an der Gesamtschule so schön ist...

Heute unterhielt ich mich während einer Computer-AG-Stunde mit einer Fünftklässlerin über Schule(n). Sie schwärmte mir von der Gesamtschule vor, auf die ihre beiden älteren Brüder gehen. "Die dürfen da ihr Handy benutzen und in der Pause (gemeint war wohl die Mittagspause) können die Fernsehen schauen."

Dienstag, 5. Juni 2012

Lehrer fühlen sich schlecht auf Deutsch-Probleme vorbereitet

KÖLN. Die kulturelle Vielfalt in deutschen Klassenzimmern wächst. Im Schnitt sprechen 30 Prozent der Schüler eine andere Erstsprache als Deutsch. 71 Prozent der Lehrerinnen und Lehrer unterrichten Schüler mit Sprachförderbedarf, aber 66 Prozent fühlen sich durch ihr Studium nicht ausreichend auf heterogene Klassen vorbereitet.

Ganztagsschulen in NRW - Starkes Angebot, schwache Nutzung

GÜTERSLOH. Nordrhein-Westfalen ist beim Ausbau der Ganztagsschulen im Westen Spitze, aber längst nicht alle Angebote werden auch genutzt. Das geht aus zwei Studien hervor, die die Bertelsmann Stiftung am Dienstag vorgestellt hat. Im Schuljahr 2010/11 machten demnach zwei Drittel (66,1 Prozent) der NRW-Schulen Ganztagsangebote (Vorjahr: 63,9 Prozent). Im Bundesdurchschnitt war es nur die Hälfte der Schulen (51,1 Prozent). Aber nicht einmal jeder dritte Schüler in NRW nutzte diese Ganztagsangebote. Warum das so ist, sagt die Studie aber nicht.

Neues aus Löhrmanns Experimentalküche (1)

Unter dem Titel "Gemeinsame Schule, getrenntes Lernen" war heute in der Kölner Rundschau folgender Artikel zu lesen:

Dienstag, 29. Mai 2012

Also doch - Scheitern als Chance!

Auf dem Zeugnis steht "versetzungsgefährdet", der Freund hat sich eine Neue geangelt, und die Ausbildung nervt nur noch - die ersten Rückschläge im Leben müssen die meisten spätestens im Teenageralter verkraften. Manchmal scheint es so, als ob sich kleine Niederlagen in ausweglose Situationen verwandeln. Dabei steckt in den unangenehmen Erlebnissen Potenzial. Durch sie sammelt man Erfahrungen und kann die nächsten Herausforderungen besser meistern.

Mittwoch, 23. Mai 2012

Der Anfang vom Ende

Heute traf sich unsere Projektgruppe "Leistungsanspruch" (zum zweiten und letzten Mal) um sich aufzulösen! 
Kein Scherz - einige, insbesondere altgediente Realschulkollegen hatten sich vor gut einem Jahr zusammengefunden, um dem Niedergang des Leistungsniveaus an unserer Schule endlich Einhalt zu gebieten.

Mittwoch, 16. Mai 2012

Technikuntericht an der Hauptschule

Heute fand ich ein altes Schulbuch auf dem Pult, das ein Kollege vergessen hatte: "Technik an der Hauptschule" (erschienen 1987).
Man kann dem Buch sein Alter ansehen, aber das eigentlich Interessante an diesem Druckerzeugnis ist der Einblick in den Erwartungshorizont an Hauptschüler der späten 80er Jahre.

Montag, 7. Mai 2012

Pfeif auf das Schulzeugnis!

DEUTSCHLAND.  Bruno Monteiro hatte eigentlich keine Chance. Sein Hauptschulzeugnis war schlecht, und im Lebenslauf fanden sich große Lücken. Auf mehr als 100 Bewerbungen erhielt er nur Absagen. Der Portugiese lebte von Gelegenheitsjobs und Grundsicherung. Wie ihm ergeht es vielen in seinem Bekanntenkreis: „Die sind alle nur in sinnlosen Maßnahmen zwischengeparkt“, klagt Monteiro. Eine Arbeitsvermittlerin in Würzburg bot dem 21-Jährigen schließlich einen Ausweg: Mit einer „Einstiegsqualifizierung“ entkam Monteiro dem Teufelskreis von Hartz IV und Hoffnungslosigkeit.

Montag, 23. April 2012

Das Niveau wird sinken

DEUTSCHLAND.  Philologenverbandschef Heinz-Peter Meidinger hält wenig von den Plänen, demnächst länderübergreifende Abiturprüfungen einzuführen.

Mittwoch, 1. Februar 2012

Der Wirtschaft fehlen 75.000 Azubis

Die Bundesagentur für Arbeit und auch das Bundesinstitut für Berufsbildung hatten in ihrer im Dezember vorgelegten Jahresbilanz die Zahl der unbesetzt gebliebenen Ausbildungsplätze nur mit knapp 30.000 beziffert. Allerdings wird nicht jede angebotene Lehrstelle auch den Arbeitsagenturen gemeldet. Nun zeigt sich, die Situation ist angespannter als gedacht.