Dienstag, 19. Dezember 2023

„Der Leistungsgedanke ist abgeschafft“

Gewalt an Schulen, massenhaft Fehltage und arbeitsmarkt- untaugliche Schulabgänger: In seinen Jahrzehnten als Berliner Hauptschullehrer und Schulleiter hat Michael Rudolph all das erlebt. Und: Ein Erfolgsrezept dagegen gefunden. Schulinspektoren der Hauptstadt hat er damit „hoch irritiert“. 

Montag, 18. Dezember 2023

Pisa-Studie: Oberbergs Schulleiter nehmen Stellung zu den schlechten Ergebnissen

„Dass es Probleme gibt, wussten wir vorher. Aber dass sie sich so gravierend auswirken, war schon ein Schock!“, gesteht die Leiterin der Wipperfürther Hermann-Voss-Realschule, Claudia Deichsel. Noch sei die Zeit zu kurz für gründliche Analysen angesichts der verheerenden Ergebnisse der Pisa-Studie, die deutschen Schülern im Lesen, in Mathematik und Naturwissenschaften historisch schlechte Ergebnisse bescheinigt. Aber natürlich macht sich die Schulleiterin wie auch ihre Kolleginnen und Kollegen Gedanken über mögliche Ursachen. „Natürlich kann man nicht alles auf Corona schieben“, meint sie. „Aber Tatsache ist, dass den heute 15-Jährigen ein Teil ihrer Schulzeit fehlt. Das betrifft alle Altersgruppen, wir „erben“ ja als weiterführende Schule die fehlenden Kompetenzen. Schulanfänger können keinen Stift halten und haben Schwierigkeiten mit der Schere umzugehen, Schülerinnen und Schüler in Klasse 5 können nicht richtig lesen, schreiben und rechnen. „Das können wir nicht mehr voraussetzen, wir können nicht einfach stur weiter machen wie bisher, sondern wir müssen eine Stufe tiefer ansetzen, alles braucht viel länger als bisher.“ 

Freitag, 15. Dezember 2023

Sprachstörungen um 60 Prozent gestiegen - Immer mehr Kinder können nicht richtig sprechen – Schuld könnten die Eltern sein

Immer mehr Kinder müssen aufgrund von Sprachentwicklungsstörungen logopädisch behandelt werden. Neben körperlichen Ursachen gibt es weitere Erklärungen für den Negativ-Trend: Eltern würden zu wenig mit ihren Kindern kommunizieren, sagt Logopädin Laura Giglberger im Interview. „Das Auto rot ist“, oder „Tuchen“ statt Kuchen – Sprachentwicklungsstörungen bei Kindern nehmen zu. Die KKH Kaufmännische Krankenkasse in Hannover teilte letzte Woche unter Berufung auf Daten ihrer Versicherten mit, dass die Zahl der Kinder mit Defiziten in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen sei. 

Mittwoch, 13. Dezember 2023

Nach Pisa-Katastrophe - Deutsche fordern Hauptschule zurück

Einer INSA-Umfrage zufolge wünschen sich 57,6 Prozent der Befragten die Hauptschule für ganz Deutschland zurück. Nur 19,8 Prozent sind dagegen. Die „Bild“ berichtet, einer INSA-Umfrage zufolge forderten 57,6 Prozent der Befragten die bundesweite Wiedereinführung der Hauptschule. Die Pisa-Katastrophe der letzten Jahre zeige, dass „Experimente mit den Schulformen“ dem Land schadeten. 

Sonntag, 10. Dezember 2023

Immer mehr Kinder in logopädischer Therapie - Unsere Kinder verlernen zu sprechen! Was Eltern tun können

Sprachdefizite bei Kindern nehmen zu: Waus statt Maus und Eddy statt Teddy sind typische Fehler. Eine Krankenkasse macht auf die alarmierende Entwicklung im Smartphone-Zeitalter aufmerksam. Chatten und Liken seien kein Ersatz für direkte Kommunikation. 
Fehlende Wörter, falsche Satzstellungen und überhaupt weniger Freude am Gespräch: Sprachentwicklungsstörungen bei Kindern nehmen zu. Die Zahl von Heranwachsenden mit Defiziten sei in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen, teilte die KKH Kaufmännische Krankenkasse in Hannover unter Berufung auf Daten ihrer Versicherten mit. War den KKH-Daten zufolge 2012 bei jedem 18. Kind bundesweit eine Sprach- und Sprechstörung diagnostiziert worden, so betraf es 2022 fast jedes 12. Auch die Pandemie habe daran einen großen Anteil. 
Falscher Satzbau, Stottern, Lispeln „Das Haus bunt ist“, Eddy statt Teddy – viele Kinder ringen um Worte. Das Auslassen oder Tauschen von Lauten zähle ebenso dazu wie falscher Satzbau, ein nicht altersentsprechender Wortschatz, Stottern, Lispeln oder gar Verstummen. Immer mehr Kinder seien in logopädischer Therapie. Der Anteil der betroffenen KKH-Versicherten zwischen 6 und 18 Jahren stieg demnach von 2012 auf 2022 um rund 59 Prozent. Bundesweit seien fast neun Prozent der 6- bis 18-Jährigen betroffen – fast jeder zehnte Junge und rund jedes 15. Mädchen. Am höchsten sei die Steigerungsrate im Zehn-Jahres-Vergleich bei den 15- bis 18-Jährigen mit fast 144 Prozent (Mädchen plus 160 Prozent, Jungen plus 135 Prozent). 

Samstag, 9. Dezember 2023

Pisa-Schock: Bildungshistoriker fordert härtere Bewertung

Aus der deutschen Schule ist ein Problemkind geworden. Bildungshistoriker Heinz-Elmar Tenorth spricht über die Gründe für den Abstieg des einstigen Musterschülers – und sagt, warum er eine strengere Benotung fordert. 

Donnerstag, 7. Dezember 2023

Was sagt uns die Studie wirklich?: „Ein Ausstieg aus Pisa könnte sinnvoll sein“

Unterschiedliche Stichproben, falscher Fokus - die Bildungsforscher Heiner Barz kritisiert schon länger die Pisa-Methodik. Statt auf das Ranking zu schauen, solle man sich mit den offensichtlichen Problemen im deutschen Schulsystem beschäftigen. 

Mittwoch, 6. Dezember 2023

„Wir werden komplett abgehängt“

Herford (NRW) – Das Bildungsniveau in Deutschland – ungenügend! In 15 Jahren haben Schüler nie schlechter im Rechnen, Lesen und in Naturwissenschaft abgeschnitten als je zuvor gemessen. Das ist das Ergebnis der neuesten Pisa-Studie, die die OECD heute in Berlin vorgestellt hat. Für Lehrerin Birgit Ebel, seit 27 Jahren Mitglied der Grünen, kommt das Ergebnis nicht überraschend. „Dieses Ergebnis war erwartbar. Wir sind eigentlich das Land des Knowhows und der Ressourcen. Wenn sich nicht sofort etwas ändert, werden wir in Sachen Bildung ein komplett abgehängtes Land werden“, so Ebel. 

Deutschland wird immer bunter und immer dümmer: warum die katastrophalen Pisa-Ergebnisse keine Überraschung sind

Deutschland wird bunter und dümmer: So kann man die Ergebnisse der jüngsten Pisa-Studie für die Bundesrepublik zusammenfassen, welche die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) am Dienstag präsentiert hat. In allen drei untersuchten Bereichen – Mathematik, Lesekompetenz und Naturwissenschaften – erreichten deutsche Schülerinnen und Schüler 2022 demnach die niedrigsten Werte, die hierzulande «jemals im Rahmen von Pisa gemessen wurden». 

Ob Mathe oder Lesen – Schüler in Deutschland schneiden in Pisa-Studie schlechter denn je ab

Wer zuletzt den Niedergang der deutschen Bildungsrepublik beklagt hat, dürfte sich nun bestätigt fühlen: Noch nie in der Geschichte der Pisa-Studie, die seit 2000 alle drei Jahre neue Daten erhebt, waren die Leistungen 15-jähriger Schüler in Deutschland so schlecht wie im vergangenen Jahr. Das gilt für alle drei gemessenen Bereiche: Mathematik, Lesekompetenz und Naturwissenschaften. 

Montag, 4. Dezember 2023

Kinder und Jugendliche werden immer dicker und schwächer

Forscher der TU Liberec haben in einer international einmaligen Studie 4.500 Jugendliche sowie ihre Leistungen vermessen und mit Daten von vor 100 Jahren verglichen. Die Ergebnisse der Studie sind alarmierend. "Unsere Kinder und Jugendlichen zeigen zwar eine ähnliche körperliche Kondition wie ihre Altersgenossen im Jahr 1923", sagt Lukas Rubin, Wissenschaftler der Technischen Universität Liberec und Mitverfasser einer neuen Studie. "Doch das ist keine positive Nachricht." 

Freitag, 1. Dezember 2023

Deutschunterricht in der Krise: Notenschnitt Vier minus

Der kürzlich vorgestellte Ländervergleich des Instituts für Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB) zeichnet ein deprimierendes Bild. Die Sprachkompetenzen von Neuntklässlern in den Fächern Deutsch und Englisch waren im Jahr 2022 deutlich schlechter als bei der vorangegangenen Erhebung sieben Jahre zuvor, deren Ergebnis schon alarmierend genug ausgefallen war. Die Förder- und Aufholprogramme der vergangenen Jahre haben offenbar nichts gebracht. Die wohlfeile Erklärung, vor allem im Fach Deutsch machten sich die typischen Corona-Spät- und Migrationslangzeitfolgen bemerkbar, klingt fahrlässig, zumal sie nicht mit Gegenmaßnahmen einhergeht. 

Donnerstag, 26. Oktober 2023

Die Bildungslücke wird größer

Es sind Zahlen, die auf den ersten Blick nicht zusammenpassen wollen. Allein in Sachsen sind tausende Lehrstellen unbesetzt, bundesweit sind es mehr 30.000. Gleichzeitig gibt es immer mehr junge Erwachsene, die gar keinen Berufsabschluss haben. Lediglich 38 Prozent der Männer und Frauen zwischen 25 und 34 Jahren konnte im vergangenen Jahr einen solchen Abschluss vorweisen, ergibt die Auswertung der aktuellen OECD-Bildungsstudie. Noch 2015 waren es reichlich 50 Prozent. Welche beruflichen Pläne haben junge Leute heute? 

Sonntag, 24. September 2023

Abitur in NRW 2023: 2000 junge Leute erreichen 1,0-Schnitt

2000 Schülerinnen und Schüler haben in diesem Jahr in Nordrhein-Westfalen ihr Abitur mit der Traumnote 1,0 gemacht. Für diese außergewöhnliche Leistung wurden die Spitzen-Absolventinnen und -Absolventen von Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst und Schulministerin Dorothee Feller (beide CDU) mit einer Urkunde und einem 20 Euro-Büchergutschein geehrt. 
«Um eine solch außergewöhnliche Leistung zu vollbringen, sind neben Talent und Begabung viel Fleiß, harte Arbeit und sicherlich die eine oder andere Entbehrung notwendig gewesen», hieß es in einem Schreiben von Wüst und Feller an die Absolventen. 
Geehrt wurden auch 14 Geschwisterpaare und 28 Absolventinnen und Absolventen mit Bedarf an sonderpädagogischer Unterstützung, die eine Abschlussnote bis 1,3 erreicht hatten. 2022 hatte laut Statistik der Kultusministerkonferenz in jedem Bundesland mindestens jeder vierte Abiturient eine Durchschnittsnote von 1,0 bis 1,9, was unter anderem mit der Corona-Pandemie begründet wurde. An den herausragenden Abiturergebnissen regte sich aber auch Kritik: Experten warnen vor einer «Noteninflation» - Benotungen könnten dadurch immer weniger Wert sein und der Bildungsstandard zugleich sinken.

Dienstag, 12. September 2023

Akademikerschwemme, mehr Niedriggebildete – und die bedenkliche Lücke dazwischen

Deutschland ist OECD-weit fast das einzige Land, in dem die Zahl der jungen Menschen ohne höheren Schul- oder Berufsabschluss in den vergangenen Jahren zugenommen hat. Gleichzeitig aber steigt die Zahl der Akademiker. Den klassischen Ausbildungsweg beschreiten hingegen immer weniger junge Leute – obwohl Deutschland mit der dualen Berufsausbildung nach wie vor einen großen Standortvorteil hat. Das sind einige der zentralen Befunde der Studie „Bildung auf einen Blick 2023“, die die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) am Dienstag vorgestellt hat. 

Sonntag, 6. August 2023

«Eltern sehen sich nicht in der Verantwortung»: warum die Schule in Deutschland immer schlechter funktioniert

«Ich bin robust», sagt die Grundschullehrerin aus Berlin, «aber inzwischen gibt es Klassen, bei denen ich nicht mehr weiterweiss. Die Kinder schreien nur noch. Wenn irgendetwas nicht so ist, wie sie wollen, dann schreien sie. Keine Worte oder Sätze. Sie schreien einfach.» Wenn sie einzelne – besonders arabisch- oder türkischstämmige – Schüler ermahne, werde ihr von diesen häufig entgegengeschleudert, sie sei eine «Rassistin», sagt die 55-Jährige, die namentlich nicht genannt werden möchte – «von Drittklässlern!». 
Ein Schulleiter aus Nordrhein-Westfalen erzählt, dass zur Abschlussfeier vor den Sommerferien mehrere Väter im Muskelshirt erschienen seien: «Ein Mann telefonierte, während der Chor sang. Eine Mutter ist drei Mal zum Rauchen hinausgelaufen. Mehrere Eltern kamen zu spät. Ich musste meine sechsminütige Rede vier Mal unterbrechen und um Ruhe bitten.» Künftig werde man auf die Einladungen zur feierlichen Verabschiedung der Absolventen den Satz «Wir bitten um festliche Kleidung» drucken – und einen genauen Ablaufplan, der die Eltern darüber in Kenntnis setze, wie lange jeder einzelne Programmpunkt dauere und sie mithin ohne Zigarette oder Handy auskommen müssten. «Es hilft ja nichts», sagt der Schulleiter: «Wir können nur mit dem arbeiten, was wir haben.» 
 Die Disziplinprobleme in ihren Klassen seien oft so massiv, dass sie einigermassen zufrieden sei, wenn sie in einer 45-minütigen Schulstunde auf 20 Minuten effektive Unterrichtszeit komme, sagt die Lehrerin einer Gemeinschaftsschule in Schleswig-Holstein: «Dann bin ich gut.» 

Freitag, 28. Juli 2023

Immer mehr Azubis machen keinen Abschluss

Immer mehr Auszubildende verlassen die beruflichen Schulen in Baden-Württemberg ohne einen Berufsabschluss. Das geht aus dem neuen Bildungsbericht für Baden-Württemberg hervor. Demnach lag der Anteil der Auszubildenden, die eine berufliche Schule mit einem Abschluss verließen, im Jahr 2022 mit 78 Prozent auf einem historischen Tief. Im Jahr 2012 habe die Quote noch bei 85 Prozent gelegen. «Sollte sich dieser Trend weiter fortsetzen, wird sich der Fachkräftemangel weiter verschärfen», sagte Jan Spieker vom Institut für Bildungsanalysen Baden-Württemberg (IBBW) bei der Vorstellung des Berichts am Donnerstag in Stuttgart. Besonders stark ist der Rückgang der Quote erfolgreicher Abschlüsse dem Bericht zufolge an Schulen für Berufe des Gesundheitswesens und an Fachschulen. 
Kultusministerin Theresa Schopper nannte als Ursache für den Rückgang die Corona-Pandemie. «In der Hotellerie beispielsweise sind viele Ausbildungsverhältnisse nicht zu Ende geführt worden», sagte die Grünen-Politikerin. Zudem seien in der Statistik inzwischen auch Schülerinnen und Schüler erfasst, die in der ersten Fluchtbewegung 2015/2016 nach Deutschland gekommen waren. Diese seien oft im praktischen Teil der Ausbildung sehr erfolgreich, hätten aber teils Probleme beim theoretischen Teil, so Schopper. Weitere Probleme sieht der Bericht in Baden-Württemberg bei den mangelnden sprachlichen Kompetenzen von Grundschülern, großen Unterschieden zwischen den Geschlechtern und dem immer noch starken Zusammenhang zwischen Herkunft und Bildungserfolg.

Mittwoch, 26. Juli 2023

Immer mehr Abiturienten unter Auszubildendenden

Immer mehr junge Menschen mit Abitur entscheiden sich für eine Berufsausbildung. Im Jahr 2011 lag der Anteil noch bei 23,0 Prozent, zehn Jahre später bei 29,7 Prozent, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Dienstag mitteilte. Der Anteil der Auszubildenden mit Realschulabschluss blieb mit gut 41 Prozent nahezu unverändert, während der Anteil der Hauptschulabsolventen von 31,6 Prozent auf 24,0 Prozent sank. 
Die schulische Vorbildung hat nach Angaben der Statistiker großen Einfluss auf die Berufswahl. So war 2021 der beliebteste Ausbildungsberuf für Abiturienten oder Fachabiturienten der des Fachinformatikers (10,8 Prozent). Junge Männer mit Real- oder Hauptschulabschluss entschlossen sich hingegen am häufigsten für eine Ausbildung zum Kraftfahrzeugmechatroniker. Abiturientinnen wählten am häufigsten eine Ausbildung zur Bürokauffrau (10,8 Prozent), junge Frauen mit Realschulabschluss eine zur medizinischen Fachangestellten und Hauptschulabsolventinnen zur Verkäuferin. 
In einigen Berufen ist die Hochschul- oder Fachhochschulreife nahezu Voraussetzung für einen Ausbildungsvertrag. So liegt der Anteil der Abiturientinnen oder Fachabiturienten unter den Auszubildenden als mathematisch-technische Softwareentwickler bei 96 Prozent, wie das Statistikamt erklärte. In den Berufen Kauffrau für Marketingkommunikation und Medienkaufmann Digital und Print lag der Anteil jeweils bei rund 85 Prozent.

Samstag, 15. Juli 2023

Lehrkräfte sollen Abinoten manipuliert haben

Wismar. In Wismar sind zwei Lehrkräfte der Großen Stadtschule suspendiert worden. Ihnen wird vorgeworfen, die Abinoten einer Schülerin und eines Schülers verbessert zu haben. Die »Ostsee Zeitung« hatte über den Fall berichtet. Der Vorwurf geht aus einem anonymen Brief von Eltern hervor, der an Bildungsministerin Simone Oldenburg (Die Linke) persönlich gerichtet war. Darin heißt es der Zeitung zufolge, es handele sich um eine Schülerin, die einen besseren Durchschnitt für ihr Studium brauchte, und um einen Schüler, der durchgefallen war und nach Veränderung der Note doch noch bestanden habe. Die Lehrkräfte, die unter Verdacht stehen, sind nach Informationen der »Ostsee Zeitung« am Donnerstag suspendiert worden. Das bestätigte das Bildungsministerium auf Nachfrage der Zeitung. Laut »Bild« haben sich auch andere Lehrer beim Ministerium gemeldet, nachdem sie von den angeblichen Manipulationen in der mündlichen Prüfung gehört hatten. Das Schweriner Bildungsministerium teilte auf Anfrage des NDR mit, dass der Sachverhalt sowie arbeits- und dienstrechtlichen Maßnahmen überprüft werden. Deshalb könne man derzeit keine weiteren Angaben machen. Die Große Stadtschule Wismar ist eines der bekanntesten Gymnasien des Landes Mecklenburg-Vorpommern. Nun soll die Staatsanwaltschaft ermitteln, ob die Eltern der beiden Schüler für die angebliche Notenverbesserung womöglich Geld zahlten.

Donnerstag, 29. Juni 2023

Studie zu Berufsabschlüssen: Bildungsniveau der Deutschen sinkt

Das Bildungsniveau der Deutschen ist in den vergangenen Jahren gesunken. Ein Indiz ist der steigende Anteil von Menschen ohne abgeschlossene Berufsausbildung, wie das »Handelsblatt« am Donnerstag unter Berufung auf eine Studie des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) berichtete. Während bis 2014 der Anteil der Menschen ohne Berufsausbildung unter den 25- bis 64-Jährigen auf nur noch 16 Prozent gefallen war, stieg er bis 2022 wieder auf mehr als 21 Prozent. 

Freitag, 19. Mai 2023

Neue Studie: Ein Viertel aller Grundschüler kann nicht richtig lesen

Eine steigende Anzahl von Kindern weist Lese-Schwierigkeiten auf. Wenn Kinder nicht richtig lesen können, fehlt ihnen die grundlegende Voraussetzung für ihre weitere schulische Entwicklung. Deutschlands Grundschulkinder erzielen im internationalen Vergleich nur durchschnittliche Lesekompetenzen und lesen sogar schlechter als im Jahr 2016. Diese beiden ernüchternden Erkenntnisse stammen aus der internationalen Grundschul-Lese-Untersuchung (Iglu). Ein weiteres Mal gibt es für Deutschlands Grundschulkinder und somit auch für die Schulpolitik, schlechte Noten. Auch der IQB-Bildungstrend hatte im vergangenen Jahr ein ähnliches Ergebnis veröffentlicht.

Freitag, 14. April 2023

Versetzung von 40 Erstklässlern aus derselben Schule gefährdet!

Ludwigshafen. In nahezu jeder Schule gibt es Kinder und Jugendliche, die die nächsthöhere Klassenstufe aus den unterschiedlichsten Gründen nicht erreichen. Was nun aber aus einer Ludwigshafener Grundschule aus dem Stadtteil Hemshof zu hören ist, sprengt alle Vorstellungskraft - und zwar im negativen Sinne. Wie der "SWR" berichtet, droht ein kollektives Sitzenbleiben von sage und schreibe 40 Erstklässlern. Und alle fragen sich: Wie konnte das nur passieren? 

Samstag, 18. März 2023

„Dafür wird man in Indien belächelt“: Mathe-Professor nimmt deutsches Abitur auseinander

Köln – Es muss etwas passieren im deutschen Bildungssystem. Darin sind sich eigentlich alle einig – Politiker, Lehrer, Eltern und Schüler. Doch es passiert: nichts. Auf den verpatzten Bildungsgipfel von Ministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP), an dem fast kein Bildungsminister teilnahm, folgte nun die Kultusministerkonferenz. Es geht darum, das Abitur anzugleichen. Doch ist die Frage, wie man das Abitur in Bremen und Sachsen-Anhalt vereinheitlicht, wirklich das Problem an deutschen Schulen?

Montag, 13. März 2023

Abi kann bald jeder? Bildungsexperten warnen!

Deutschland
- Welchen Wert besitzt das Abitur heutzutage eigentlich noch? Was auf den ersten Blick wie eine überhebliche und abschätzend formulierte Frage daherkommt, entpuppt sich bei genauerer Betrachtung als berechtigte Sorge in hohen Bildungskreisen. Ebenso ist eine Debatte um inflationär verteilte Einser-Abis neu entfacht worden. Experten fordern ein Umdenken in Politik und Gesellschaft. Was sagt es über eine Gesellschaft aus, die im internationalen Bildungsvergleich immer schlechter dasteht, aber so viele Einser-Abiturienten zählt wie nie zuvor? 

Montag, 6. März 2023

Anteil der Jugendlichen ohne Abschluss stagniert seit Jahren

Zehntausende Jugendliche beenden Jahr für Jahr ihre Schulzeit, ohne zumindest einen Hauptschulabschluss in der Tasche zu haben. Obwohl einige Bundesländer Fortschritte gemacht haben, stagniert der Anteil der Schulabgänger ohne Abschluss seit Jahren bei etwa sechs Prozent. Das geht aus einer Studie des Bildungsforschers Klaus Klemm im Auftrag der Bertelsmann Stiftung hervor, die am Montag veröffentlicht wurde. „Unsere Gesellschaft kann es sich angesichts des wachsenden Fachkräftemangels nicht leisten, diese Personen durchs Raster fallen zu lassen“, wird Klemm von der Stiftung zitiert. Der Bildungsforscher machte einen Zehn-Jahres-Vergleich von 2011 bis 2021 - neuere Daten lagen demnach nicht vor, als die Studie erstellt wurde. 
2021 standen rund 47 500 Schülerinnen und Schüler am Ende ohne Hauptschulabschluss da, das entspricht einem Anteil von 6,2 Prozent. 2011 waren es 6,1 Prozent gewesen. Bis 2013 sank die Quote auf 5,7 Prozent, seitdem stieg sie wieder an - bis auf einen „Knick“ im Jahr 2020, der laut der Studie einem „zurückhaltenden Umgang mit Schulleistungen“ während der belastenden Pandemie geschuldet ist. Jungen und Heranwachsende mit ausländischer Staatsangehörigkeit sind demnach besonders gefährdet. Laut der Studie machten Mädchen Stand 2020 nur 38 Prozent der Schulabgängerinnen ohne Abschluss aus.