Dienstag, 19. Dezember 2023

„Der Leistungsgedanke ist abgeschafft“

Gewalt an Schulen, massenhaft Fehltage und arbeitsmarkt- untaugliche Schulabgänger: In seinen Jahrzehnten als Berliner Hauptschullehrer und Schulleiter hat Michael Rudolph all das erlebt. Und: Ein Erfolgsrezept dagegen gefunden. Schulinspektoren der Hauptstadt hat er damit „hoch irritiert“. 

Montag, 18. Dezember 2023

Pisa-Studie: Oberbergs Schulleiter nehmen Stellung zu den schlechten Ergebnissen

„Dass es Probleme gibt, wussten wir vorher. Aber dass sie sich so gravierend auswirken, war schon ein Schock!“, gesteht die Leiterin der Wipperfürther Hermann-Voss-Realschule, Claudia Deichsel. Noch sei die Zeit zu kurz für gründliche Analysen angesichts der verheerenden Ergebnisse der Pisa-Studie, die deutschen Schülern im Lesen, in Mathematik und Naturwissenschaften historisch schlechte Ergebnisse bescheinigt. Aber natürlich macht sich die Schulleiterin wie auch ihre Kolleginnen und Kollegen Gedanken über mögliche Ursachen. „Natürlich kann man nicht alles auf Corona schieben“, meint sie. „Aber Tatsache ist, dass den heute 15-Jährigen ein Teil ihrer Schulzeit fehlt. Das betrifft alle Altersgruppen, wir „erben“ ja als weiterführende Schule die fehlenden Kompetenzen. Schulanfänger können keinen Stift halten und haben Schwierigkeiten mit der Schere umzugehen, Schülerinnen und Schüler in Klasse 5 können nicht richtig lesen, schreiben und rechnen. „Das können wir nicht mehr voraussetzen, wir können nicht einfach stur weiter machen wie bisher, sondern wir müssen eine Stufe tiefer ansetzen, alles braucht viel länger als bisher.“ 

Freitag, 15. Dezember 2023

Sprachstörungen um 60 Prozent gestiegen - Immer mehr Kinder können nicht richtig sprechen – Schuld könnten die Eltern sein

Immer mehr Kinder müssen aufgrund von Sprachentwicklungsstörungen logopädisch behandelt werden. Neben körperlichen Ursachen gibt es weitere Erklärungen für den Negativ-Trend: Eltern würden zu wenig mit ihren Kindern kommunizieren, sagt Logopädin Laura Giglberger im Interview. „Das Auto rot ist“, oder „Tuchen“ statt Kuchen – Sprachentwicklungsstörungen bei Kindern nehmen zu. Die KKH Kaufmännische Krankenkasse in Hannover teilte letzte Woche unter Berufung auf Daten ihrer Versicherten mit, dass die Zahl der Kinder mit Defiziten in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen sei. 

Mittwoch, 13. Dezember 2023

Nach Pisa-Katastrophe - Deutsche fordern Hauptschule zurück

Einer INSA-Umfrage zufolge wünschen sich 57,6 Prozent der Befragten die Hauptschule für ganz Deutschland zurück. Nur 19,8 Prozent sind dagegen. Die „Bild“ berichtet, einer INSA-Umfrage zufolge forderten 57,6 Prozent der Befragten die bundesweite Wiedereinführung der Hauptschule. Die Pisa-Katastrophe der letzten Jahre zeige, dass „Experimente mit den Schulformen“ dem Land schadeten. 

Sonntag, 10. Dezember 2023

Immer mehr Kinder in logopädischer Therapie - Unsere Kinder verlernen zu sprechen! Was Eltern tun können

Sprachdefizite bei Kindern nehmen zu: Waus statt Maus und Eddy statt Teddy sind typische Fehler. Eine Krankenkasse macht auf die alarmierende Entwicklung im Smartphone-Zeitalter aufmerksam. Chatten und Liken seien kein Ersatz für direkte Kommunikation. 
Fehlende Wörter, falsche Satzstellungen und überhaupt weniger Freude am Gespräch: Sprachentwicklungsstörungen bei Kindern nehmen zu. Die Zahl von Heranwachsenden mit Defiziten sei in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen, teilte die KKH Kaufmännische Krankenkasse in Hannover unter Berufung auf Daten ihrer Versicherten mit. War den KKH-Daten zufolge 2012 bei jedem 18. Kind bundesweit eine Sprach- und Sprechstörung diagnostiziert worden, so betraf es 2022 fast jedes 12. Auch die Pandemie habe daran einen großen Anteil. 
Falscher Satzbau, Stottern, Lispeln „Das Haus bunt ist“, Eddy statt Teddy – viele Kinder ringen um Worte. Das Auslassen oder Tauschen von Lauten zähle ebenso dazu wie falscher Satzbau, ein nicht altersentsprechender Wortschatz, Stottern, Lispeln oder gar Verstummen. Immer mehr Kinder seien in logopädischer Therapie. Der Anteil der betroffenen KKH-Versicherten zwischen 6 und 18 Jahren stieg demnach von 2012 auf 2022 um rund 59 Prozent. Bundesweit seien fast neun Prozent der 6- bis 18-Jährigen betroffen – fast jeder zehnte Junge und rund jedes 15. Mädchen. Am höchsten sei die Steigerungsrate im Zehn-Jahres-Vergleich bei den 15- bis 18-Jährigen mit fast 144 Prozent (Mädchen plus 160 Prozent, Jungen plus 135 Prozent). 

Samstag, 9. Dezember 2023

Pisa-Schock: Bildungshistoriker fordert härtere Bewertung

Aus der deutschen Schule ist ein Problemkind geworden. Bildungshistoriker Heinz-Elmar Tenorth spricht über die Gründe für den Abstieg des einstigen Musterschülers – und sagt, warum er eine strengere Benotung fordert. 

Donnerstag, 7. Dezember 2023

Was sagt uns die Studie wirklich?: „Ein Ausstieg aus Pisa könnte sinnvoll sein“

Unterschiedliche Stichproben, falscher Fokus - die Bildungsforscher Heiner Barz kritisiert schon länger die Pisa-Methodik. Statt auf das Ranking zu schauen, solle man sich mit den offensichtlichen Problemen im deutschen Schulsystem beschäftigen. 

Mittwoch, 6. Dezember 2023

„Wir werden komplett abgehängt“

Herford (NRW) – Das Bildungsniveau in Deutschland – ungenügend! In 15 Jahren haben Schüler nie schlechter im Rechnen, Lesen und in Naturwissenschaft abgeschnitten als je zuvor gemessen. Das ist das Ergebnis der neuesten Pisa-Studie, die die OECD heute in Berlin vorgestellt hat. Für Lehrerin Birgit Ebel, seit 27 Jahren Mitglied der Grünen, kommt das Ergebnis nicht überraschend. „Dieses Ergebnis war erwartbar. Wir sind eigentlich das Land des Knowhows und der Ressourcen. Wenn sich nicht sofort etwas ändert, werden wir in Sachen Bildung ein komplett abgehängtes Land werden“, so Ebel. 

Deutschland wird immer bunter und immer dümmer: warum die katastrophalen Pisa-Ergebnisse keine Überraschung sind

Deutschland wird bunter und dümmer: So kann man die Ergebnisse der jüngsten Pisa-Studie für die Bundesrepublik zusammenfassen, welche die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) am Dienstag präsentiert hat. In allen drei untersuchten Bereichen – Mathematik, Lesekompetenz und Naturwissenschaften – erreichten deutsche Schülerinnen und Schüler 2022 demnach die niedrigsten Werte, die hierzulande «jemals im Rahmen von Pisa gemessen wurden». 

Ob Mathe oder Lesen – Schüler in Deutschland schneiden in Pisa-Studie schlechter denn je ab

Wer zuletzt den Niedergang der deutschen Bildungsrepublik beklagt hat, dürfte sich nun bestätigt fühlen: Noch nie in der Geschichte der Pisa-Studie, die seit 2000 alle drei Jahre neue Daten erhebt, waren die Leistungen 15-jähriger Schüler in Deutschland so schlecht wie im vergangenen Jahr. Das gilt für alle drei gemessenen Bereiche: Mathematik, Lesekompetenz und Naturwissenschaften. 

Montag, 4. Dezember 2023

Kinder und Jugendliche werden immer dicker und schwächer

Forscher der TU Liberec haben in einer international einmaligen Studie 4.500 Jugendliche sowie ihre Leistungen vermessen und mit Daten von vor 100 Jahren verglichen. Die Ergebnisse der Studie sind alarmierend. "Unsere Kinder und Jugendlichen zeigen zwar eine ähnliche körperliche Kondition wie ihre Altersgenossen im Jahr 1923", sagt Lukas Rubin, Wissenschaftler der Technischen Universität Liberec und Mitverfasser einer neuen Studie. "Doch das ist keine positive Nachricht." 

Freitag, 1. Dezember 2023

Deutschunterricht in der Krise: Notenschnitt Vier minus

Der kürzlich vorgestellte Ländervergleich des Instituts für Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB) zeichnet ein deprimierendes Bild. Die Sprachkompetenzen von Neuntklässlern in den Fächern Deutsch und Englisch waren im Jahr 2022 deutlich schlechter als bei der vorangegangenen Erhebung sieben Jahre zuvor, deren Ergebnis schon alarmierend genug ausgefallen war. Die Förder- und Aufholprogramme der vergangenen Jahre haben offenbar nichts gebracht. Die wohlfeile Erklärung, vor allem im Fach Deutsch machten sich die typischen Corona-Spät- und Migrationslangzeitfolgen bemerkbar, klingt fahrlässig, zumal sie nicht mit Gegenmaßnahmen einhergeht.