Samstag, 30. Juni 2012

Neues aus Löhrmanns Experimentalküche (2)

zurück in die Zukunft?
DÜSSELDORF. Frau Löhrmann hat offenbar immer noch nicht verstanden, dass die absolute Mehrheit der Wahlberechtigten sie und ihre Koalitionspartnerin Frau Kraft NICHT gewählt hat, was wohl kaum als Zustimmung zu ihrer "erfolgreichen" Schulpolitik gewertet werden dürfte. Nichtsdestotrotz fährt sie unbeirrt fort, wie eine Abrissbirne die Bildungslandschaft in NRW dem Erdboden gleichzumachen (was der SPD in 30 Jahren mit der Gesamtschule nicht gelungen war): Hauptschule platt, die Realschule auf der roten Liste, die Gesamtschule als Produktionstätte einer fragwürdigen "Hochschulreife" und das Gymnasium als letzte Bastion der Leistungsfähigen und -willigen! Gleichzeitig läuft ein Schulversuch mit Gemeinschaftsschulen, die mittlerweile schon wieder von der Sekundarschule überflüssig gemacht wurden. 

Freitag, 29. Juni 2012

Leserbrief: Früher war es schwieriger

Ein Leser der Kölner Rundschau macht sich Gedanken über den Zusammenhang zwischen dem Bildungsniveau und der Zahl der Abiturienten.
In der Ausgabe vom 23. Juni steht, dass das Bildungsniveau in Deutschland steigt, weil es immer mehr Abiturienten gibt. Das ist so nicht richtig. Zwar nimmt die Anzahl höherwertiger Abschlüsse zu: jedoch nicht weil das Bildungsniveau steigt, sondern vielmehr weil es fällt. Oder glauben ernsthaft einige, dass die Schüler früher weniger intelligent waren als die heutigen?
Dank unserer Schulpolitik wird es ja immer schwieriger, einen höheren Abschluss nicht zu schaffen. Zu nennen sind Hürden für Lehrer, die eine schlechtere Note als vier geben wollen; Schulen, die mit dem Ministerium in Konflikt geraten, weil die Sitzenbleiberquote zu hoch ist; Vorgaben bei den Notenkonstellationen und so weiter. Wenn man sich die Schulbücher von vor 20 Jahren anguckt, erkennt man schnell, dass das Anforderungsniveau viel höher war als heute. Viele ältere Lehrer stimmen der Aussage zu, dass die heutigen Schüler diese Aufgaben gar nicht mehr lösen können. Viele größere Betriebe sind aufgrund der schlechten Ausbildung der Schüler dazu übergegangen, ihre Auszubildenden selbst mit Inhalten zu unterrichten, die sie eigentlich in der Schule hätten lernen müssen.
Das macht doch deutlich, dass zwar die höherwertigen Abschlüsse in Deutschland zunehmen, jedoch nur, weil das Anforderungsniveau gesunken ist und damit letztendlich auch das Bildungsniveau. Armes Deutschland!
Markus Schmitt

Mittwoch, 27. Juni 2012

Tor des Monats

In der Sendung "Aktuelle Stunde" (WDR) wurde heute darüber berichtet, dass das Schulministerium NRW unter bestimmten Umständen gestattet hat, den Schulbeginn übermorgen zu verschieben, damit die "lieben Kleinen" nach morgigen dem Halbfinale ausschlafen können. Voraussetzungen sind allerdings, dass kein Unterricht ausfällt und die "Normalkommer" natürlich zu den üblichen Zeiten beschult werden.

Freitag, 22. Juni 2012

Bildungsbericht 2012 - Papier ist geduldig

Heute wurde der neue Bundesbildungsbericht der Öffentlichkeit vorgestellt und - welche Überraschung - es gibt mehr Abiturienten und Studenten (von denen dann jeder vierte sein Studium abbricht).
Diese "Intellektuellenschwemme" haben wir aber nicht, wie jetzt gerne behauptet wird, dem gestiegenen Niveau der Schüler zu verdanken, sondern dem ständig sinkenden Anspruchsniveau in den Schulen bzw. einer leistungsfernen Bewertungspraxis (siehe hier).

Jeder Vierte bricht sein Studium ab

Noch fünf Klausuren hätten gefehlt, dann hätte Sven Lang seinen Bachelorabschluss in Wirtschaftsinformatik in der Tasche gehabt. Doch eine Physikprüfung machte ihm einen Strich durch die Rechnung: Als er zum dritten Mal durchfiel, wurde er exmatrikuliert. Zu diesem Zeitpunkt war Lang 27 Jahre alt und hatte vier Jahre Studium an der Fachhochschule Südwestfalen hinter sich.
Lang sah sich nach Alternativen um. Infrage gekommen wären zum Beispiel ein Fach- oder Hochschulwechsel in ein anderes Bundesland. In Nordrhein-Westfalen darf Lang keine Wirtschaftsinformatik mehr studieren. Da ihm andernorts jedoch nur wenige seiner Studienleistungen anerkannt worden wären, hätte er ein neues Studium höchstens um ein Jahr verkürzen können. Auch eine normale Berufsausbildung hätte bedeutet, dass er noch einmal drei weitere Jahre bis zur Berufstätigkeit gebraucht hätte.

Montag, 18. Juni 2012

Noten-"Tuning"

Jetzt werden Sie sich vielleicht fragen, was die Notengebung in einer Schule mit "Tuning" zu tun hat? Nun, kurz und böse formuliert könnte man sagen, dass die Schule das Leistungsniveau "tieferlegt", damit die Schüler besser "aussehen".

Samstag, 16. Juni 2012

Privatschulen nicht automatisch besser

Bis zur Oberstufe gibt es keine Noten. Sitzenbleiben können Kinder auch nicht. Statt mit üblichen Schulbüchern zu pauken, gestalten die Schüler sogenannte Epochenhefte und werden im Fach "Bewegungskunst" (Eurythmie) unterrichtet. Das sind nur einige Grundpfeiler der Waldorfpädagogik. Waldorfschulen zählen in Deutschland zu den Einrichtungen in freier Trägerschaft - oder kurz gesagt: Privatschulen. Zu ihnen gehören auch konfessionell ausgerichtete Häuser oder Montessori-Schulen.

Mittwoch, 13. Juni 2012

Warum es an der Gesamtschule so schön ist...

Heute unterhielt ich mich während einer Computer-AG-Stunde mit einer Fünftklässlerin über Schule(n). Sie schwärmte mir von der Gesamtschule vor, auf die ihre beiden älteren Brüder gehen. "Die dürfen da ihr Handy benutzen und in der Pause (gemeint war wohl die Mittagspause) können die Fernsehen schauen."

Dienstag, 5. Juni 2012

Lehrer fühlen sich schlecht auf Deutsch-Probleme vorbereitet

KÖLN. Die kulturelle Vielfalt in deutschen Klassenzimmern wächst. Im Schnitt sprechen 30 Prozent der Schüler eine andere Erstsprache als Deutsch. 71 Prozent der Lehrerinnen und Lehrer unterrichten Schüler mit Sprachförderbedarf, aber 66 Prozent fühlen sich durch ihr Studium nicht ausreichend auf heterogene Klassen vorbereitet.

Ganztagsschulen in NRW - Starkes Angebot, schwache Nutzung

GÜTERSLOH. Nordrhein-Westfalen ist beim Ausbau der Ganztagsschulen im Westen Spitze, aber längst nicht alle Angebote werden auch genutzt. Das geht aus zwei Studien hervor, die die Bertelsmann Stiftung am Dienstag vorgestellt hat. Im Schuljahr 2010/11 machten demnach zwei Drittel (66,1 Prozent) der NRW-Schulen Ganztagsangebote (Vorjahr: 63,9 Prozent). Im Bundesdurchschnitt war es nur die Hälfte der Schulen (51,1 Prozent). Aber nicht einmal jeder dritte Schüler in NRW nutzte diese Ganztagsangebote. Warum das so ist, sagt die Studie aber nicht.

Neues aus Löhrmanns Experimentalküche (1)

Unter dem Titel "Gemeinsame Schule, getrenntes Lernen" war heute in der Kölner Rundschau folgender Artikel zu lesen: