Dienstag, 18. Juni 2019

Hochschulen beklagen gravierende Mängel bei Abiturienten

Der Präsident der Hochschulrektorenkonferenz (HRK), Peter-Andre Alt, kritisiert große Wissenslücken und fehlendes Können bei vielen deutschen Abiturienten. „Es gibt gravierende Mängel, was die Studierfähigkeit zahlreicher Abiturienten angeht“, sagte er dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (Dienstag). „Wir leben in der Fiktion, dass mit dem Abitur die Voraussetzungen für das Studium erfüllt sind. Die Realität zeigt: Viel zu oft stimmt das nicht.“ Das gelte „insbesondere für die Fächer, in denen Mathematik die Grundlage ist“, sagte Alt. Die Rückmeldungen aus den Hochschulen seien zahlreich und eindeutig: „Die Studienanfänger erfüllen die Voraussetzungen deutlich schlechter als früher.“ Das betreffe die Ingenieurswissenschaften und die Naturwissenschaften, aber beispielsweise auch die Volks- und Betriebswirtschaftslehre, erläuterte er. Auch in Sachen Textverständnis und Schreibfähigkeiten gebe es „kritische Rückmeldungen aus den Hochschulen“. 

Donnerstag, 13. Juni 2019

"Lehrer haben einen großen Teil von Schülern da sitzen, die Kleinkinder geblieben sind"

Bonn. Seine Thesen formuliert er steil: Jugendliche Schüler sind auf dem Niveau von Kleinkindern, Studienabsolventen brauchen Nachhilfe in Deutsch sowie in Mathe. Michael Winterhoff glaubt: "Deutschland verdummt" und schrieb ein Buch darüber. Glaubt man den Worten von Michael Winterhoff, Kinder- und Jugendpsychiater aus Bonn, laufen wir auf eine Katastrophe zu. Denn so, wie unsere Gesellschaft funktioniert, wird sie mit den Kindern und Jugendlichen, die derzeit heranwachsen, nicht weiterbestehen. Den Kindern fehle soziale Kompetenz, in Jobs sind das die sogenannten Soft Skills. Ein Gespür für Situation, das Setzen von Prioritäten, das Erkennen von Handlungsbedarf – Fehlanzeige. Auf 50 Prozent der Kinder trifft das heute zu, sagt der 64-Jährige. Und er führt diese Entwicklung nicht auf mangelnde Erziehung zurück, sondern auf die fehlende "erworbene Intelligenz". Und das liege daran, dass Kindern ein Gegenüber fehle, eine menschliche Person, mit der sie sich auseinandersetzen. Das Bildungswesen habe sich in die falsche Richtung entwickelt: autonomes Lernen (Kinder erarbeiten sich alles alleine), individuelles Lernen (Kinder entscheiden, auf welchem Niveau sie lernen) und Lehrer und Erzieher, die ihrem eigentlichen Beruf gar nicht mehr nachgehen, sondern nur noch sogenannte Lernbegleiter sind. Winterhoff hat seine Beobachtungen nun in dem Buch "Deutschland verdummt – Wie das Bildungssystem die Zukunft unserer Kinder verbaut" herausgebracht.

Montag, 3. Juni 2019

Was dieser Schulleiter schreibt, spricht vielen Eltern aus der Seele

Köln - Im Frühsommer gibt es allerorts wieder rauchende Köpfe, panische Lern-Marathons und schweißnasse Hände: Es ist die Zeit der letzten wichtigen Klausuren, Prüfungen und Noten an den Schulen. Und diese Phase, so wissen alle Eltern mit schulpflichtigen Kindern, hat oft ganz schön Auswirkung auf das Familienleben. Dann herrschen Druck, Stress, Sorge und Anspannung – nicht nur bei den Kindern. Schulleiter fordert weniger Notendruck Wie sehr das Thema Eltern beschäftigt, zeigt auch ein Facebook-Post, der gerade durchs Netz gegangen ist und vielfach kommentiert und geteilt wurde. In dem anonymen Schreiben richtet sich ein Schulleiter anlässlich der anstehenden Prüfungen an die Eltern.