Der Deutsche Lehrerverband hat eine unzureichende Qualifizierung von Quereinsteigern an Schulen scharf kritisiert. Diese sei „ein Verbrechen an den Kindern“, sagte Verbandspräsident Heinz-Peter Meidinger der „Welt“ (Montag). „Innerhalb von zwei Wochen Uni-Absolventen, die noch nie etwas von Pädagogik und Didaktik gehört haben, per Crashkurs zur Grundschullehrkraft auszubilden, das ist doch absurd.“ Das zeige, wie gering die notwendige Berufsprofessionalität von der Politik geschätzt werde.
Das Bundesbildungsministerium verwies am Montag auf die Zuständigkeit der 16 Bundesländer. Tatsächlich ist die Lage dort sehr unterschiedlich. In ganz Deutschland gibt es aber einen großen Bedarf an Lehrern. Das Problem dürfte in den kommenden Jahren andauern. Gründe sind unter anderem Pensionierungen, steigende Geburtenzahlen und Zuwanderung.
Fachleute sind deswegen überzeugt, dass es ohne berufliche Umsteiger gar nicht gehe: „Auf mittlere Sicht werden wir in einigen Ländern nicht ohne Quereinsteiger auskommen“, sagte der Präsident der Kultusministerkonferenz (KMK), Hessens Kultusminister Alexander Lorz (CDU), der „Welt“: „Wir sind uns darüber bewusst, dass diese auch entsprechend qualifiziert werden müssen.“ Im kommenden Jahr würden daher alle Länder ihre Bemühungen „weiter verstärken“, Quereinsteiger gezielt fortzubilden und zu qualifizieren.