Die Bundesagentur für Arbeit und auch das
Bundesinstitut für Berufsbildung hatten in ihrer im Dezember vorgelegten
Jahresbilanz die Zahl der unbesetzt gebliebenen Ausbildungsplätze nur
mit knapp 30.000 beziffert. Allerdings wird nicht jede angebotene
Lehrstelle auch den
Arbeitsagenturen gemeldet. Nun zeigt sich, die Situation ist
angespannter als gedacht.
Wansleben
macht für die Situation die sinkenden Schulabgängerzahlen, aber auch
die mangelnde Ausbildungsreife vieler Bewerber verantwortlich. Etwa
300.000 bis 350.000 junge Leute befinden sich nach Angaben der
Bundesagentur für Arbeit (BA) in Förderprogrammen, die ihnen beim
Übergang von der Schule zur Ausbildung helfen sollen.
Die
Wirtschaft fordert längst, "mehr Jugendliche ohne Umweg über eine
Vorbereitungsschleife direkt in Ausbildung zu bringen", berichtet
Wansleben. Fakt ist: Jeder fünfte Schulabgänger ist laut Pisa-Studie
nicht ausbildungsreif. "Immer mehr Betriebe sind aus der Not heraus
bereit, selbst Nachhilfe zu geben oder Partnerschaften mit Schulen
einzugehen", sagte Wansleben.
Für
Förderprogramme zwischen Schule und Ausbildung gibt die öffentliche
Hand nach Angaben des Bundesarbeitsministeriums inzwischen jährlich etwa
3,5 Mrd. Euro aus. Die Bundesregierung arbeite daran, dieses
Übergangssystem zielgenauer zu gestalten, sagte Arbeits-Staatssekretär
Gerd Hoofe.
Der DIHK konstatierte zudem: Es bleibe schwierig, Betriebe, die
vergeblich Lehrstellen angeboten hätten, für ein neues
Ausbildungsangebot zu gewinnen. Erstmals will der DIHK in diesem Jahr
eine zentrale, überregionale Lehrstellenbörse einrichten, in der freie
Lehrstellen erfasst und an junge Leute vermittelt werden.
Quelle: Financial Times Deutschland
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen