Wieder eine der inflationären, nur bedingt
aussagekräftigen OECD-Studien. Rund 5000 Einwohner in Deutschland wurden
eine bis anderthalb Stunden getestet - na und?
Die OECD und andere propagieren die Einheitsschule,
die uferlose Erhöhung der Abiturientenquote mit weiterem Niveauverlust,
qualifizieren die gute berufliche Bildung ab. Die Menschen sind
unterschiedlich, auch unterschiedlich begabt und leistungsbereit. Weil
nicht alle das gleiche Ziel erreichen, ist unser Bildungssystem
angeblich ungerecht.
Fakt ist: Wir haben ein durchlässiges und breit
gefächertes (Aus-)Bildungswesen, aber ganz ohne Leistungswillen und
Anstrengung geht es nicht. Die OECD vergleicht einmal mehr Äpfel mit
Birnen, Länder mit völlig unterschiedlichen Voraussetzungen. Japan,
Südkorea, Länder mit Drillsystemen in Schule und auf dem Arbeitsmarkt -
wollen wir das? Finnland, ein Land fast ohne Migranten (gleichwohl mit
hoher Arbeitslosigkeit). Und vor allem, auch wenn es politisch nicht
korrekt ist: Wer dank eines weltweit einmaligen Sozialsystems alles vom
Staat ohne Gegenleistung bekommt (Wohnung, elektrische Geräte, Bargeld,
Krankenversicherung, Grundsicherung), für den ist die Einsicht nicht
zwingend, sich für Bildung, den eigenen Lebensunterhalt anstrengen zu
sollen. "Das Geld kommt doch vom Amt", ein geflügelter Satz - und viele,
die arbeiten, haben nicht mehr!
Aber darüber haben auch die sogenannten Bildungsforscher und Forscherinnen der OECD noch nicht nachgedacht!
Dr. iur. Gabriele Wurze
Quelle: Kölnische Rundschau vom 22.10.2013
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