Donnerstag, 14. November 2013

Neue Proteste gegen Turbo-Abi

DÜSSELDORF. Der Protest gegen das "Abitur nach acht Jahren" an nordrhein-westfälischen Gymnasien nimmt an Schärfe zu. Die landesweit organisierte Bürgerinitiative "Familiengerechte Schule" forderte die schnellstmögliche Rückkehr zur Regelschulzeit von neun Jahren an Gymnasien. Seit der Einführung des "G8" sei die Zahl der Abbrecher gestiegen, die Bildungsqualität gesunken und habe der Stress für Schüler deutlich zugenommen, kritisierte die Sprecherin der Elterninitiative, Anja Nostadt, den "Konstruktionsfehler G8". Der Siegener Gymnasiallehrer Marcus Hohenstein bedauerte die "Schulzeitverdichtung". Die Ausweitung der Unterrichtszeiten auf einen Ganztagsbetrieb sei weitgehend sinnlos. Laut Umfragen von Emnid und Allensbach lehnten mehr als 78 Prozent der Eltern G8 strikt ab, sagte Hohenstein. Die Bürgerinitiative kritisierte, dass Gymnasial-Schüler keine Zeit mehr hätten für Sportvereine oder Musikkurse. Auch förderten die langen Unterrichtszeiten Erkrankung. Die nordrhein-westfälische Schulministerin Sylvia Löhrmann (Grüne) hält eine Rückkehr zum G9 schon aus organisatorischen Gründen für unmöglich, da die Kultusminister für G8 eine erhöhte Wochenstundenzahl vereinbart hätten. Löhrmann erinnerte daran, dass Schüler das Abitur weiter nach neun Jahren an Gesamt-, Sekundar- und Gemeinschaftsschulen erwerben können.
Quelle: Kölnische Rundschau vom 14.11.2013

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