Dienstag, 2. Februar 2016

In NRW fällt mehr Unterricht aus als offiziell angegeben

DÜSSELDORF. An den NRW-Gymnasien fallen deutlich mehr Unterrichtsstunden aus, als von der rot-grünen Landesregierung angegeben. Eine Erhebung der Landeselternschaft an 53 der 625 NRW-Gymnasien ergab in den Klassen 5 bis 9 im Schnitt 6,4 Prozent Ausfall.
Die Landesregierung schätzt nur 1,7 Prozent. Der Vorsitzende der Landeselternschaft NRW, Ulrich Czygan, sagte der Rundschau, dass in der Erhebung nur Stunden erfasst wurden, die komplett ausgefallen sind oder in denen Schüler sich unter Aufsicht einer Lehrkraft selbst beschäftigten. "Fachfremd erteilter Unterricht ist in der Erhebung nicht einmal enthalten." Czygan warf Schulministerin Sylvia Löhrmann (Grüne) vor, sie spreche selbst dann von erteiltem Unterricht, wenn ein Lehrer zwei Klassen auf einem Flur gleichzeitig betreue oder Lerngruppen zusammengefasst würden. Die Erhebung wurde im Oktober und November 2015 durchgeführt. Die Elternschaft hatte Schulleitern Anonymität zugesagt und deren Vertretungspläne ausgewertet. In einzelnen Klassen wurden bis zu 33,3 Prozent Unterrichtsausfall registriert, ohne dass Lehrer durch Klassenfahrten oder Fortbildungen verhindert waren.

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