Donnerstag, 18. August 2016

FDP tritt vom Turbo-Abi zurück

DÜSSELDORF. Der Streit um das "Turbo-Abitur" in Nordrhein-Westfalen ist neun Monate vor der Landtagswahl neu entflammt. Die NRW-FDP als einst entschiedenste Befürworterin der Schulzeitverkürzung bereitet eine Kurskorrektur vor. Die Schulkonferenzen an den Gymnasien sollen künftig zwischen G8 und G9 entscheiden dürfen. "Wir nehmen die Sorgen von Eltern und Schülern ernst und wollen mehr Autonomie vor Ort ermöglichen", sagte FDP-Generalsekretär Johannes Vogel am Mittwoch in Düsseldorf. Er werde dem Landesvorstand der Liberalen vorschlagen, mit einem Optionsmodell in die Landtagswahl 2017 zu ziehen.
In keiner Schule, in der G8 gut funktioniere, solle G9 wieder zwangseingeführt werden. Wo die Schulzeitverkürzung jedoch neben der umstrittenen Inklusion und fehlender Ganztagsbetreuung noch immer Probleme bereite, müsse ein Weg zurück möglich sein. Vogel stützt sich auf eine parteiinterne Befragung, an der etwa 3000 der rund 10 000 FDP-Mitglieder in NRW teilgenommen hatten. 70 Prozent von ihnen sprachen sich dafür aus, über G8 oder G9 vor Ort entscheiden zu lassen. Ein ähnliches Optionsmodell hatte Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) jüngst für 2018 angekündigt. Das letzte Wort hat der FDP-Parteitag am 19./20. November. FDP-Bildungsexpertin Yvonne Gebauer soll bis dahin die praktischen Details klären. Offen ist, für wie viele Jahre sich die Schulkonferenz beim Votum für eine G9-Rückkehr binden soll. Zudem muss geklärt werden, wie das Schulministerium den Personalschlüssel für jedes Gymnasium anpassen kann, wenn ein Wechsel zwischen G8 und G9 praktisch zu jedem Schuljahr irgendwo möglich wäre.

Kommentar: Offenbar ist jeder, der mal eine Schule von innen gesehen hat, - und das ist wohl so ziemlich jeder -  "Bildungsexperte". Politische Nobodys philosophieren über den Mist, den sie vor über 10 Jahren selbst mit angezettelt haben. Eine glatte 10 auf der nach oben offenen Inkompetenzskala!

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