Freitag, 27. Dezember 2024

Bildung in Deutschland: Eine Generation von Bildungsverlierern wächst heran

Immer mehr junge Menschen verlieren in Deutschland wegen schlechter Schul- oder fehlender Berufsabschlüsse den Anschluss an den Arbeitsmarkt. 12,8 Prozent der Jugendlichen hatten im Jahr 2023 höchstens einen Abschluss der Sekundarstufe eins, zeigt ein kurz vor Weihnachten veröffentlichter Bericht der EU-Kommission. Der Anteil lag deutlich höher als vor zehn Jahren (9,8 Prozent) und oberhalb des EU-Schnitts (9,5 Prozent). Der Anstieg deute auf eine „kritische Situation“ hin, heißt es in dem Bericht. 
Ein ähnlich dramatisches Bild zeigt der jüngste Berufsbildungsbericht des Bundesinstituts für Berufsbildung: Demnach hatten 2018 14,4 Prozent der 20- bis 34-Jährigen keine abgeschlossene Berufsausbildung. Bis 2022 stieg der Anteil auf 19,1 Prozent, was 2,86 Millionen jungen Menschen entspricht. „Das ist ein erschreckender Anstieg“, sagt Ifo-Bildungsökonom Ludger Wößmann der F.A.Z.

Mittwoch, 18. Dezember 2024

Früher eine Vier, heute eine Zwei

Belastende Inhalte in Social Media, (Online-)Mobbing, psychologische Auffälligkeiten bei Schülerinnen und Schülern - angesichts dieser Herausforderungen erhob Bildungsforscher Olaf Köller am Mittwochabend bei "Markus Lanz" einen Ruf nach "Schule als Erziehungsort": "Im Unterricht muss Schule bilden und den ganzen Tag muss sie erziehen. Das steht jetzt stärker an als je zuvor.", so Köller. Schule sei auch dazu da, zu Dingen zu motivieren, die keinen Spaß machen. Doch dieser Anspruch an Bildung sei verloren gegangen. Köller erklärte: "Wenn wir höhere Löhne bei weniger Arbeit fordern, damit die Leute sich die Freizeit finanzieren können und nicht etwa mehr Anstrengung honoriert wird, dann ist das ein gesellschaftliches Phänomen, was wir eben auch in Schulen beobachten." 

Mittwoch, 11. Dezember 2024

Schülervertretung und GEW berichten von Versagensängsten bei Viertklässlern

Weinende Kinder, Sorgentelefone: Viertklässler in Baden-Württemberg müssen für die verbindliche Grundschulempfehlung für das Gymnasium an neuen Tests teilnehmen. Der Landesschülerbeirat berichtet von »alarmierenden Zuständen«. 
Bereits nach den ersten Tests erreichten den Landesschülerbeirat von Baden-Württemberg nach eigenen Angaben »zahlreiche Berichte über alarmierende Zustände«: Grundschulkinder seien während der Tests in Tränen ausgebrochen, und Eltern und Lehrkräfte derart verzweifelt gewesen, dass Sorgentelefone eingerichtet worden seien. Auslöser für den Ärger ist die Wiedereinführung der verbindlichen Grundschulempfehlung fürs Gymnasium in Baden-Württemberg und der damit einhergehenden Tests.