Samstag, 13. September 2025

Radikale Bildungswende in Bayern: Grundschulen schaffen Schreibschrift ab

Seit Jahrzehnten quälen sich Bayerns Grundschüler durch Druckschrift und Schreibschrift. Doch das könnte bald Geschichte sein – ein revolutionärer Schritt. München – Bislang müssen Bayerns Erstklässler erst Druckschrift pauken, dann gegen Ende der ersten Klasse kommt die verbundene Schreibschrift dazu. Das bedeutet: Jeder Buchstabe muss in vier Varianten gelernt werden – Groß- und Kleinbuchstaben sowohl in Druck- als auch in Schreibschrift. Dazu kommen unzählige Verbindungsmöglichkeiten zwischen den Buchstaben. 
Grundschüler lernen vier verschiedene Buchstaben-Varianten pro Zeichen – das verwirrt. Neue Studien beweisen: Schreibschrift bremst Kinder aus, statt zu helfen. 43 Schulen testen bereits eine völlig andere Methode - mit verblüffenden Ergebnissen. 

Donnerstag, 11. September 2025

An vorderster Front im Kriegsgebiet Schule

Nein, ich war nicht in einem militärischen Kriegsgebiet. Ich folgte dem Ruf „Wir schaffen das!“ als Lehrkraft im deutschen Bildungssystem. Hier nun die Essenz nach 10 Jahren. Nein, wir schaffen es nicht, nicht, weil wir es nicht schaffen, sondern weil die andere Seite es nicht schafft! 

Dienstag, 9. September 2025

Abiturnotenschnitte rauf, Bildungsniveau runter - NRW beim Bildungsranking auf dem drittletzten Platz

Nordrhein-Westfalens Bildungs-system schneidet in einer Vergleichsstudie aus bildungsökonomischer Perspektive erneut schlecht ab. Während Sachsen im Ranking der arbeitgebernahen Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) wie schon seit Jahren auf Platz eins steht, belegt Nordrhein-Westfalen weiter den drittletzten Platz der 16 Bundesländer, gefolgt von Brandenburg und Bremen. Verbesserungsbedarf sehen die Studienautoren etwa bei der Qualität der nordrhein-westfälischen Schulen und den Kompetenzen der Schüler. Bemängelt wird auch, dass vergleichsweise wenig Geld in das Bildungssystem gesteckt werde.

Der Bremer Esel wieder auf dem letzten Platz

Bremen schneidet aus bildungsökonomischer Perspektive mit seinem Bildungssystem in einem jährlichen Bundesländervergleich erneut am schlechtesten ab. Dem «Bildungsmonitor» des wirtschaftsliberalen und arbeitgebernahen Lobbyverbands Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) zufolge landete Niedersachsen auf dem zehnten Platz. Das Ranking wird von Bildungsgewerkschaften und Wissenschaftlern regelmäßig kritisch gesehen. 

Sonntag, 7. September 2025

132 von 240 Polizeischülern in Berlin müssen Deutschunterricht nehmen

Von 240 Nachwuchskräften der Berliner Polizei, die ihre Ausbildung im Frühjahr 2025 begonnen haben, benötigen 132 Deutsch-Förderunterricht. Das teilte die Berliner Polizei auf Anfrage von NIUS mit. Insgesamt benötigen somit 55 Prozent der beginnenden Polizeischüler eine Förderung in Deutsch. In der Regel sei der Bedarf an einer solchen Unterstützung im ersten Semester am höchsten, so die Polizei weiter. Der Anteil der Erstsemester, die entsprechende Nachhilfe benötigen, liege regelmäßig etwa bei 50 Prozent, verringere sich jedoch mit jedem Halbjahr.

Freitag, 22. August 2025

Dümmer, als die Polizei erlaubt: Deshalb fehlt es Berliner Ordnungshütern an Bewerbern

Diese Botschaft hat es in sich: Immer weniger junge Menschen wollen eine Ausbildung bei der Berliner Polizei beginnen. Und von denen, die es wollen, sind nicht wenige – etwas salopp gesagt – dümmer, als die Polizei erlaubt. Und das hat Gründe. Ein Fünftel der Ausbildungsplätze an der Polizeiakademie in Ruhleben bleibt in diesem Herbst leer. Auch an der Hochschule für Wirtschaft und Recht (HWR), wo der Polizeinachwuchs ab 1. Oktober ein Bachelor-Studium für Kommissar-Anwärter absolviert, sieht es düster aus. Dort gibt es 330 Plätze. Doch auch diese werden schon zum wiederholten Mal nicht vollständig besetzt, ist dort zu vernehmen. Die Zeiten, als der Polizeiberuf bei Berufswünschen auf Platz 1 der Rangliste stand (gleich über Journalist übrigens), sind schon eine Weile vorbei. 

Aufnahmetest fürs Gymnasium? Verband dagegen

Der CDU-Vorschlag für Aufnahmetests an Gymnasien stößt beim Philologenverband Niedersachsen (PHVN) auf Ablehnung. Solche Tests brauche es aus Sicht des PHVN ebenso wenig wie ein verpflichtendes Grundschulgutachten, sagte der Vorsitzende Christoph Rabbow. Mit einer Hauptschulempfehlung aufs Gymnasium zu gehen, sei zwar schon bedenklich. Für diese Kinder gebe es geeignetere Schulformen als das Gymnasium. «Aber wenn jemand mit einer Realschulempfehlung sagt, ich probiere das mal aus, wie es da aussieht und ob ich damit klarkomme – ja, warum denn nicht?» Entscheidend bei der Wahl der weiterführenden Schule solle der Elternwille bleiben, sagte Rabbow. Darüber hinaus sei es wichtig, die Kinder in den Schuljahren Vier bis Sechs genau zu beobachten und sie dann, wo sinnvoll, auf eine passendere Schulform zu versetzen – und zwar in beide Richtungen.