Donnerstag, 16. August 2012

NRW nur auf Platz 13

KÖLN. Nordrhein-Westfalens Bildungssystem landet im Ländervergleich nach einer Studie lediglich auf Platz 13. Besondere Schwächen zeigten sich in den Betreuungsrelationen an Schulen und Hochschulen, heißt es in dem gestern veröffentlichten Bildungsmonitor 2012 des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln. Er wurde im Auftrag der arbeitgebernahen Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) erstellt. Sachsen bietet nach der Untersuchung die besten Bildungschancen, gefolgt von Thüringen, Baden-Württemberg und Bayern. Die NRW-Landesregierung sieht sich aber auf dem richtigen Weg.
Die Betreuungsrelationen in Schule und Hochschule seien in NRW im Bundesvergleich seit Jahren sehr ungünstig, schrieben die Autoren der Studie. Die Relationen an den Grundschulen, den Universitäten, den Teilzeitberufsschulen sowie den allgemeinbildenden Schulen der Sekundarstufe I (ohne Gymnasien) seien die schlechtesten in Deutschland. In den vergangenen Jahren seien zwar Verbesserungen erzielt worden. So habe sich die Schüler-Lehrer-Relation an den Grundschulen von 21,2 auf 18,4 verbessert. (Bundesdurchschnitt 17,4). An den Hochschulen aber seien 2010 auf eine Lehrkraft - Professor, Dozent oder Lehrbeauftragter - rechnerisch 25 Studierende gekommen (Bundesdurchschnitt 16). Schlechte Noten gab es auch in der Kategorie "Berufliche Bildung". So standen 2010 für 60,8 Prozent der Bevölkerung im Ausbildungsalter betriebliche Lehrstellen zur Verfügung (Bundesdurchschnitt 65,5 Prozent). Die Erfolgsquoten in der dualen Ausbildung lagen im Durchschnitt. Dagegen erreichten nur 66,1 Prozent der Abgänger von Berufsfachschulen, Fachoberschulen und Fachschulen einen erfolgreichen Abschluss. Das ist der schlechteste Wert bundesweit (Bundesdurchschnitt 80 Prozent). Auch bei den Fortbildungsprüfungen lag NRW mit 3,3 Prüfungen pro 1000 Personen deutlich unter dem Bundesschnitt von 5,9.
Platz drei belegt das Land in der Kategorie "Zeiteffizienz". Nur 0,8 Prozent der Grundschüler wurden verspätet eingeschult. Das ist der beste Wert bei einem bundesweiten Durchschnitt von 7,5 Prozent. 23,8 Prozent der Jugendlichen lösten ihren Ausbildungsvertrag vorzeitig auf (bundesweit 25,4 Prozent).
Gute Noten für die Forschung in NRW: Nach Bremen und Sachsen wurden in NRW 2009 je Professor (ohne Medizin) die meisten Drittmittel eingeworben. Auch die Forschungsausgaben der Hochschulen pro Forscher waren mit 113 800 Euro im Jahr 2009 die dritthöchsten. Rheinland-Pfalz rutschte vom fünften Platz auf den elften Rang. Als einziges Land stagnierte es bei der Punktezahl im Bildungsmonitor 2012. (dpa)

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