Mittwoch, 19. März 2014

Privatschulen immer beliebter

KÖLN/BONN. Laut einer Forsa-Umfrage würden 34 Prozent der Bundesbürger ihr Kind lieber auf eine private als eine staatliche Schule schicken. Tatsächlich besuchte 2013 bereits jeder zwölfte Schüler in NRW eine der 514 Privatschulen - darunter 180 in katholischer und 16 in evangelischer Trägerschaft sowie 53 Waldorfschulen.
Der Vorsitzende des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE), Udo Beckmann, warnte davor, dass Bildung zum Luxusgut werde. Er habe Verständnis, dass Eltern für ihre Kinder die bestmögliche Ausbildung wollten. Damit werde aber die Schere "noch weiter auseinandergezogen", klagte Beckmann. In der Regel bieten Privatschulen bei Ausstattung und Personal deutlich mehr als öffentliche Schulen. Dazu zählen etwa zusätzliche Sportangebote, Sprachtraining, Nachhilfe oder musische Zusatzangebote. Im Schuljahr 2013/14 besuchten nach Angaben des Statistischen Landesamtes 158 433 Schüler in NRW eine private Ersatzschule - davon 88 735 ein privates Gymnasium. Während die Schülerzahl insgesamt um 3,8 Prozent sank, ging sie an privaten Schulen "nur" um 3,6 Prozent zurück. Ursache des Schülerrückgangs an der Privatschule ist das Auslaufen des Bildungsgangs G9 an Gymnasien - durch das Abitur nach zwölf Jahren verloren die privaten Gymnasien einen ganzen Jahrgang mit insgesamt 7118 Schülern in NRW. Im Regierungsbezirk Köln gingen 2013 rund 9,2 Prozent der Schüler auf eine Privatschule, in Köln 6,9 Prozent, in Bonn 20 Prozent, in Euskirchen 1,7 Prozent, in Königswinter 28,1 Prozent und in Neunkirchen-Seelscheid 45,4 Prozent. Bei den privaten Ersatzschulen handelt es sich um staatlich genehmigte Schulen in freier Trägerschaft, die als verfassungsgemäßer Ersatz für öffentliche Schulen die gleichen Unterrichtsinhalte und Prüfungen bieten.

Quelle: Kölnische Rundschau vom 19.03.2014

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