Donnerstag, 20. März 2014

Teure Rechner auf dem Prüfstand

DÜSSELDORF. Die geplante Zwangsanschaffung teurer grafikfähiger Taschenrechner kommt nach massiver Kritik von Eltern und Experten noch einmal auf den Prüfstand. In einer Anhörung im Schulausschuss sprachen sich gestern zahlreiche Sachverständige und auch Fraktionen im Landtag gegen die zum 1. August geplante Einführung der "Edelrechner" in der Oberstufe aus.
Bei Schulpraktikern wie Mathe-Lehrern fiel der Rechner als "technisch veraltet" durch; Tablet-PCs seien besser und breiter zu nutzen. Andere stellten den Kostenaspekt bei dem bis zu 100 Euro teuren Rechner in den Vordergrund. Das Schulministerium werde prüfen, ob die erwünschten Änderungen zentrale Voraussetzungen erfüllten, teilte ein Sprecher auf Anfrage mit. Alternativen müssten täuschungssicher sein und für alle ohne Diskriminierung finanzierbar sein. Außerdem müsse es Regeln für ein einheitliches Verfahren an den Schulen geben, damit die Schüler eine wirklich vergleichbare Ausstattung hätten. Die CDU kritisierte ein "voreiliges Vorgehen" von Schulministerin Sylvia Löhrmann (Grüne). Die Grünen forderten Sicherheit, dass niemand bei der Anschaffung überfordert werde. Ähnlich wie die Schulpraktiker könnte sich auch die SPD die Nutzung von Tablets als Alternative vorstellen. Das müssten die Schulen selbst entscheiden können, meinten Vertreterinnen der Fraktion. Die Taschenrechner, die außerhalb der Schule kaum zu nutzen seien, könnten auch von den Fördervereinen der Schulen angeschafft werden, um Eltern zu entlasten, schlugen sie vor.
Quelle: Kölnische Rundschau vom 20.03.2014

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