Eine neue Studie zeigt erschreckende Entwicklungen an NRW-Schulen. Immer mehr Kinder werden gewalttätig, Mädchen schlagen häufiger zu und psychische Probleme nehmen stark zu.
Wie die "Bild"-Zeitung berichtet, zeichnet eine aktuelle Untersuchung des Landeskriminalamts NRW und der Universität Köln ein beunruhigendes Bild zur Gewalt an Schulen. Die Zahlen steigen deutlich.
Für die Studie wurden Polizeiberichte ("Hellfeld") und anonyme Schülerbefragungen ("Dunkelfeld") mit Daten aus 2013 verglichen. Befragt wurden 3800 Schülerinnen und Schüler der 7. und 9. Klassen an 27 Schulen in Gelsenkirchen, Marl und Herten.
Die zentralen Ergebnisse laut "Bild"-Zeitung:
- Die Zahl der 6- bis 13-Jährigen mit Polizeikontakt wegen Gewalt stieg um 114 Prozent, bei 14- und 15-Jährigen um 21,6 Prozent.
- Besonders auffällig ist der Anstieg bei im Ausland geborenen Schülern. Während deutsche 11- bis 13-Jährige laut Studie sogar etwas seltener straffällig wurden, stieg die Zahl bei migrantischen Kindern um 628 Prozent. Bei Gewaltkriminalität unter Siebtklässlern, die im Ausland geboren wurden, beträgt der Zuwachs erschreckende 2325 Prozent.
- Die Studie zeigt außerdem, dass Gewalt längst kein reines Jungenproblem mehr ist. Die Zahl der unter 14-jährigen tatverdächtigen Mädchen stieg um 150 Prozent, bei Jungen um 104 Prozent.
- Mit der zunehmenden Gewalt nehmen auch psychische Probleme massiv zu. Jedes dritte Mädchen unter 14 zeigt laut Studie Anzeichen von Angst oder Depression – in der 9. Klasse fast jedes zweite. Bei Jungen sind es rund 20 Prozent.
- Übergriffe auf Lehrkräfte nehmen stark zu. Bei Neuntklässlern stiegen sie zwischen 2013 und 2024 bei Jungen um 53 Prozent, bei Mädchen um 90 Prozent.
- Auch das Vertrauen der Schüler in die Lehrer sinkt. Immer weniger Schüler glauben, dass Lehrer bei Konflikten eingreifen. Der Anteil sank von 68 auf nur noch 39 Prozent.

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