Ein Leser der Kölner Rundschau macht sich Gedanken über den Zusammenhang zwischen dem Bildungsniveau und der Zahl der Abiturienten.
In der Ausgabe vom 23. Juni steht, dass das
Bildungsniveau in Deutschland steigt, weil es immer mehr Abiturienten
gibt. Das ist so nicht richtig. Zwar nimmt die Anzahl höherwertiger
Abschlüsse zu: jedoch nicht weil das Bildungsniveau steigt, sondern
vielmehr weil es fällt. Oder glauben ernsthaft einige, dass die Schüler
früher weniger intelligent waren als die heutigen?
Dank unserer Schulpolitik wird es ja immer
schwieriger, einen höheren Abschluss nicht zu schaffen. Zu nennen sind
Hürden für Lehrer, die eine schlechtere Note als vier geben wollen;
Schulen, die mit dem Ministerium in Konflikt geraten, weil die
Sitzenbleiberquote zu hoch ist; Vorgaben bei den Notenkonstellationen
und so weiter. Wenn man sich die Schulbücher von vor 20 Jahren anguckt,
erkennt man schnell, dass das Anforderungsniveau viel höher war als
heute. Viele ältere Lehrer stimmen der Aussage zu, dass die heutigen
Schüler diese Aufgaben gar nicht mehr lösen können. Viele größere
Betriebe sind aufgrund der schlechten Ausbildung der Schüler dazu
übergegangen, ihre Auszubildenden selbst mit Inhalten zu unterrichten,
die sie eigentlich in der Schule hätten lernen müssen.
Das macht doch deutlich, dass zwar die höherwertigen
Abschlüsse in Deutschland zunehmen, jedoch nur, weil das
Anforderungsniveau gesunken ist und damit letztendlich auch das
Bildungsniveau. Armes Deutschland!
Markus Schmitt
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