Freitag, 5. Dezember 2025

Lehrer-Problem an NRW-Schulen: Besonders dramatisch ist es im Ruhrgebiet

Dortmund – An NRW-Schulen fehlen Tausende Lehrkräfte. Die Landesregierung spricht von stabiler Personalausstattung und pumpt Milliarden in Förderprogramme. Doch es zeigt sich: Die Rechnung geht nicht überall in NRW auf. 

NRW-Schulen am Limit: Lehrer-Lücke im Ruhrgebiet am größten 
Am 1. Dezember 2025 klaffte zwischen den benötigten Lehrerstellen und denen, die tatsächlich da sind, eine große Lücke auf. Es fehlen rund 8.800 Lehrkräfte in NRW, das teilt die Landesregierung NRW am Dienstag (2. Dezember) mit. Fast jede zweite offene Stelle liegt davon allein im Ruhrgebiet (3.500 unbesetzte Stellen). Das Land NRW betont, notgedrungen bereits knapp 500 Lehrer aus anderen Regionen „abgeordnet“ zu haben. Das bedeutet, es arbeiten hunderte von Lehrern an Schulen, an denen sie eigentlich nicht angestellt sind. 

Sonntag, 30. November 2025

Diese Gründe benennen die Schulleiter für die deutsche Bildungsmisere

Als die Bertelsmann-Stiftung 2024 ihre Studie „Weniger Geburten, mehr Lehrkräfte“ vorlegte, war die Erleichterung groß: Sinkende Geburtenraten und eine steigende Anzahl von Lehramtsstudenten würden bis Ende des Jahrzehnts dafür sorgen, dass sich der Lehrkräftemangel zumindest an Grundschulen in einen Überschuss verwandelt, rechneten die Bildungsforscher Klaus Klemm und Dirk Zorn darin vor. Dann könne man endlich wieder mehr in pädagogische Qualität investieren.

Dienstag, 25. November 2025

Schlimme Zustände an der Karolina-Burger-Realschule - ein Lehrer packt aus

Gewalt auf den Gängen und im Hof, verzweifelte Lehrkräfte - die Karolina-Burger-Realschule in Ludwigshafen war am Donnerstag auch Thema im Bildungsausschuss des Landtags. Wie schlimm es tatsächlich ist, hat eine Lehrkraft dem SWR erzählt. 

Das Drama der arbeitslosen Jungakademiker

Schon seit Ewigkeiten geistert der Typus des arbeitslosen Akademikers als Taxifahrer mit Germanistik-Diplom durch die Medien. Es gibt ihn tatsächlich. Und nun schreckt die Bundesagentur für Arbeit mit der Nachricht auf, dass es in Deutschland einen Höchststand von 46.000 arbeitslosen Akademikern unter 30 Jahren gibt. Berufsanfänger mit frischem Bachelor finden keinen Job. Das ist noch keine Massenarbeitslosigkeit, aber trotzdem alarmierend.

Montag, 17. November 2025

"Wir ziehen eine Generation heran, die nie in der Lage sein wird, richtig zu arbeiten."

Der Zustand des Schulsystems im deutschsprachigen Raum ist besorgniserregend. Es fehlt an Basiskenntnissen in fast allen Bereichen, vom sozialen Umgang untereinander bis zum Lesen, Schreiben oder Rechnen. Der Wiener Mittelschuldirektor Christian Klar sieht darin eine Gefahr für die Zukunft der Kinder.

 

Sonntag, 16. November 2025

„Kinder sind vollkommen orientierungslos“

Jonas Schreiber ist 30 Jahre alt, Realschullehrer im Großraum München und unterrichtet die Fächer Sport, Wirtschaft und IT. Neben seiner Tätigkeit als Pädagoge war er viele Jahre Jugendtrainer im Leistungsfußball – Erfahrungen, die sein Verständnis von Disziplin, Verantwortung und Leistungsbereitschaft prägen. Mit seinem Buch „Realtalk: Lehreralltag“ – versehen mit einem Vorwort des Tübinger Bürgermeisters Boris Palmer – will er auf Missstände im deutschen Bildungssystem aufmerksam machen, ohne den Lehrerberuf zu diskreditieren. 
Im Gespräch mit Jasmin Kosubek spricht Jonas Schreiber über den Verlust von Leistungsprinzip und Werteorientierung in Schulen, über Eltern, die nicht mehr erziehen wollen, und über eine Generation von Schülern, die täglich bis zu acht Stunden am Handy hängt. Er kritisiert eine Bildungspolitik, die Verantwortung verlagert und beschreibt eine Realität, in der Anstrengung oft weniger zählt als Befindlichkeit. Es geht um Migration, Identität und Neutralität im Klassenzimmer, um überforderte Familien, taktische LRS-Diagnosen und das absurde System „Wir passen uns nach unten an“.

 

Dienstag, 11. November 2025

Gewalt an Schulen steigt rasant - besonders stark bei Migranten und Mädchen

Eine neue Studie zeigt erschreckende Entwicklungen an NRW-Schulen. Immer mehr Kinder werden gewalttätig, Mädchen schlagen häufiger zu und psychische Probleme nehmen stark zu. Wie die "Bild"-Zeitung berichtet, zeichnet eine aktuelle Untersuchung des Landeskriminalamts NRW und der Universität Köln ein beunruhigendes Bild zur Gewalt an Schulen. Die Zahlen steigen deutlich. 
Für die Studie wurden Polizeiberichte ("Hellfeld") und anonyme Schülerbefragungen ("Dunkelfeld") mit Daten aus 2013 verglichen. Befragt wurden 3800 Schülerinnen und Schüler der 7. und 9. Klassen an 27 Schulen in Gelsenkirchen, Marl und Herten. 

Montag, 10. November 2025

Kinder werden zu digitalen Trotteln

Digitalisierung galt lange Zeit als bildungspolitisches Heilsversprechen. Doch inzwischen vollziehen immer mehr Länder eine Rückkehr zu analogen Unterrichtsformen. Wir sprachen mit der Sonderpädagogin und Diplom-Politologin Magda von Garrel über die Gefahren der Digitalisierung für unsere Kinder.

 

50% LRS-Schüler - Diagnoseboom, Gefälligkeitsgutachten oder wachsende Verdummung?

Immer mehr Schüler können nicht mehr gut lesen und schreiben. Mit der Lehrerin Gesa Westphal sprachen wir über überbordende Legasthenie-Diagnosen, Rechtschreibprobleme und mögliche Lösungen.
 

Montag, 3. November 2025

„Eine Drei ist doch eine gute Note!“

Frankfurt – „Ich bin fassungslos und entsetzt“, schreibt Adriana Petrosa unter ein TikTok-Video, in dem sie erzählt, dass sie heute einen Anruf von der Spanischlehrerin ihrer Tochter erhalten habe. Der Grund für den Anruf: Die Siebtklässlerin habe eine Drei im ersten Spanisch-Vokabeltest gehabt. Die Lehrerin habe ihr deswegen geraten, ihre Tochter in den Französischkurs wechseln zu lassen. Nicht nur wegen der Drei im Vokabeltest, sondern auch weil ihre Tochter in Mathematik und Deutsch auch eine Drei habe. Sie habe ihr gesagt, dass Kinder mit der Note Drei in Hauptfächern ihrer Erfahrung nach schnell dazu neigten, „Dinge aufzugeben und abzubrechen“. Im Französischkurs seien weniger Schüler, da könne ihr Kind doch besser betreut werden. 

Donnerstag, 23. Oktober 2025

„Deutschlands Schulen produzieren immer weniger leistungsfähige Erwachsene“

Mindestens zehn Jahre wird es dauern, bis wieder einigermaßen gut ausgebildete Jugendliche aus unseren Schulen kommen, sagt Olaf Köller, 61, vom Leibniz-Institut für Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik in Kiel. Und er stellt eine steile These auf: Bis dahin müsse Deutschland auf künstliche Intelligenz und ausländischen Fachkräften setzen, um die Wirtschaft aufrechtzuerhalten. 

Mittwoch, 22. Oktober 2025

Schlechte Noten führen nicht zu Einsicht, Fleiß und besseren Noten, sondern zu Beschwerden

Schafft sich Deutschland ab als Land der Forscher und Denker? 
Ein wenig Zinsrechnung mit Zinseszins, der Aufbau von Kohlenwasserstoffen und die Eigenschaften von Metallen, die drei Hauptsätze der Thermodynamik, Photosynthese und Phosphatstoffwechsel. Nichts davon gehört zu den „Raketenwissenschaften“, wie man heute alles nennt, was man nicht wissen muss, sondern zur Allgemeinbildung – und zum mittleren Schulabschluss in Deutschland. In Mathematik, Chemie, Physik und Biologie.

Dienstag, 21. Oktober 2025

Schule in der Krise: Warum so viele Kinder ohne Abschluss bleiben |

Deutschlands Bildungssystem steht unter Druck: Immer mehr Kinder verlassen die Schule ohne Abschluss, Unterricht fällt aus, Lehrer sind überlastet. Besonders betroffen sind Grundschulen in sozialen Brennpunkten. Beispiel: Gräfenau-Schule in Ludwigshafen, an der 97 Prozent der Kinder einen Migrationshintergrund haben. Schulleiterin Barbara Mächtle berichtet, dass viele Erstklässler kaum Deutsch sprechen, keinen Stift halten können – und manche Kinderzimmer keinerlei Bücher oder Lernspielsachen zeigen. Welche Maßnahmen können unser Bildungssystem retten?
 

Donnerstag, 16. Oktober 2025

NRW auf Kurs - Leistungen in Mathe, Chemie und Co. noch schwächer

Düsseldorf (dpa/lnw) - Neuntklässler in Nordrhein-Westfalen schneiden einer Studie zufolge bei ihren Leistungen in Mathematik und naturwissenschaftlichen Fächern im Bundesländer-Vergleich schwach ab. Das geht aus dem IQB-Bildungstrend 2024 hervor. Im bevölkerungsreichsten Bundesland NRW wurden zudem im Vergleich zur letzten Untersuchung von 2018 deutlich absackende Kompetenzwerte in der neunten Jahrgangsstufe ermittelt. 

IQB-Bildungstrend: Ranking im Überblick – So schneiden die einzelnen Bundesländer ab

BERLIN. Ein bundesweiter Abwärtstrend mit deutlichen Unterschieden: Die Neuntklässlerinnen und Neuntklässler in Deutschland beherrschen Mathematik und Naturwissenschaften schlechter als noch vor sechs Jahren. Kein Bundesland konnte sein Niveau halten, manche sackten dramatisch ab. Hier die Ergebnisse – Land für Land.

Freitag, 10. Oktober 2025

Tests, Förderung und Ganztag sollen für Kinder in NRW Pflicht werden

Beinahe unisono beschworen die Parteien im NRW-Landtag am Donnerstag (9. Oktober) „Mut“, Gemeinsamkeit und „Umsetzungswillen“, um Veränderungen im Schulsystem anzugehen, und das so rasch wie möglich. Bis zu einem Drittel der Viertklässler in NRW erreiche nicht die Mindeststandards in Kernfächern, Auffälligkeiten im Sozialverhalten nähmen zu: „Das ist ein unhaltbarer Zustand für die betroffenen Kinder, aber auch für unsere Gesellschaft“, sagte der CDU-Politiker Jonathan Grunwald. „Wir sind an einem Punkt, an dem der Handlungsbedarf im Bildungssystem nicht mehr zu übersehen ist“, befand Frank Müller (SPD). 
Und einiges könne man schnell anfassen, wie einen Pflicht-Ganztag an Grundschulen oder Entwicklungstests für alle Vierjährigen. Grundlage der Debatte war der Abschlussbericht der Enquete-Kommission zum Bildungswesen in NRW. Das Gremium aus Politikern und Fachleuten hat nach Wegen gesucht, das Kita- und Schulsystem gerechter zu machen. Denn wie erfolgreich Kinder darin sind, wird heute maßgeblich von den Voraussetzungen im Elternhaus mitbestimmt. 248 Handlungsempfehlungen an die Politik liegen nun vor. Die FDP-Politikerin Franziska Müller-Rech (FDP) wollte Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) in die Verantwortung holen: „Wir haben für ihn aufgeschrieben, was zu tun ist“, sagte sie. 

Montag, 6. Oktober 2025

"Fehlender familiärer Rückhalt führt zu Schulversagen"

Marode Schulgebäude, Lehrermangel, überfüllte Klassen und vor allem ein fehlender familiärer Rückhalt. Mit dem ehemaligen Realschuldirektor Michael Hageböck sprechen wir über die Hintergründe und Auswege.

 

Sonntag, 5. Oktober 2025

Deutsche Schule, schlechte Schule?

Deutschland hat kaum Bodenschätze, kaum natürliche Ressourcen. Unser Kapital heißt Bildung. Damit hat es unser kleines Land zu einer der größten und wichtigsten Volkswirtschaften der Welt gebracht. Drohen wir dieses Kapital jetzt zu verspielen?

 

Deutschland: Immer mehr junge Menschen verlassen die Schule ohne Abschluss

Die Zahl junger Menschen, die ohne Abschluss die Schule verlassen, ist weiter gestiegen. Daten des Statistischen Bundesamts zufolge waren im Schuljahr 2023/24 etwa 62.000 Schülerinnen und Schüler betroffen, das ist der höchste Stand der vergangenen zehn Jahre. Im Schuljahr davor waren es demnach knapp 56.000 Schülerinnen und Schüler. Die neuen Zahlen hatte das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) abgefragt. 

Montag, 29. September 2025

„Hasse es“: Neue Lehrerin will nach drei Wochen aufgeben

Berlin
– „Nie im Leben hätte ich gedacht, dass ich das so sehr hassen würde.“ Das schreibt eine Reddit-Nutzerin, die von ihrer Erfahrung als neuer Lehrerin berichtet. Eigentlich habe sie sich auf den Arbeitsalltag gefreut – doch nun sei sie schon ernüchtert. „Ich wollte immer schon Lehrerin werden und bis zu diesem Schuljahr habe ich auch alles daran geliebt“, schreibt sie im Online-Forum. Ihre Ausbildung und ihre bisherigen Praktika seien „wunderbar“ gewesen. Seit sie eine eigene Klasse hat, sei aber alles anders – „ich fühle mich total erschlagen“. Sie habe sogar Panikattacken und weine „jeden Tag“. 
„Ich wurde weniger als eine Woche vor Schulstart eingestellt und habe von der Schulleitung praktisch keine Hilfe bekommen“, heißt es weiter. Eine große Herausforderung für die Lehrerin: „Ich kämpfe wirklich damit, meine Schüler zu mögen – aber ich habe einfach keine Verbindung zu diesen Kindern.“ Sie seien „respektlos, hören nie zu, sind fies zueinander und haben keine Problemlösefähigkeiten.“ Nach drei Wochen fühle sich die Lehrerin bereits „ausgebrannt“ und „verbittert“. 

Samstag, 27. September 2025

Dummheit: Ursachen, Risiken, Nebenwirkungen

"Der kollektive Intelligenzquotient der Gesellschaft nimmt ab. In Deutschland werden erste Folgen dieser Entwicklung erkennbar. Was sind die Ursachen und was können wir dagegen tun? Will die Politik überhaupt etwas dagegen machen?"

 

Freitag, 19. September 2025

Hilfe: Wir werden dümmer!

"Eine moderne Industrie- und Dienstleistungsgesellschaft kann nur von einer im Mittel sehr intelligenten Bevölkerung betrieben werden. Dies gilt auch für die Staatsform der Demokratie.
Sinkt der mittlere IQ der Bevölkerung, führt dies zum wirtschaftlichen Niedergang und zur Destabilisierung der Demokratie."

   

Donnerstag, 18. September 2025

Dieter Nuhr über Verblödung und Bevormundung (ARD 18.09.2025)

[...] Ist glaube ich keine Fehliagnose, wenn man sagt, die Menschen werden blöder oder ne? Ja, ja, ja. Danke, danke. Ich fürchte, ich fürchte, wer da klatscht ist schon verdächtig, aber bitte, das ist Nein. Die Menschen werden blöder, weil sie zur Blödheit erzogen werden, weil jede Anforderung heute als Menschenrechtsverletzung gilt in der Schule. 

Dienstag, 16. September 2025

Bildungsforscherin will „Deutsch lernen“ als neues Schulfach

Jahrelang wurden die Schulen allein gelassen mit einer wachsenden Zahl von Kindern, die nicht hinreichend Deutsch sprechen, um dem Unterricht folgen zu können. Die Folge: Sinkendes Bildungsniveau, massive Defizite. Nun werden kopflose und nicht durchdachte Vorschläge laut, um die Misere zu beheben. 

Montag, 15. September 2025

Malteser schlagen Alarm : Deutschlands Schulen haben ein Migrationsproblem

Berlin – Auch im Bildungssystem gibt es ein großes Migrationsproblem. Zu diesem Ergebnis kommen die Malteser in ihrem Migrationsreport (116 Seiten), der BILD exklusiv vorliegt. Autor ist der Freiburger Wirtschaftswissenschaftler Prof. Lars Feld (59, Walter-Eucken-Institut). Das sind die wichtigsten Resultate des Berichts: 

Samstag, 13. September 2025

Radikale Bildungswende in Bayern: Grundschulen schaffen Schreibschrift ab

Seit Jahrzehnten quälen sich Bayerns Grundschüler durch Druckschrift und Schreibschrift. Doch das könnte bald Geschichte sein – ein revolutionärer Schritt. München – Bislang müssen Bayerns Erstklässler erst Druckschrift pauken, dann gegen Ende der ersten Klasse kommt die verbundene Schreibschrift dazu. Das bedeutet: Jeder Buchstabe muss in vier Varianten gelernt werden – Groß- und Kleinbuchstaben sowohl in Druck- als auch in Schreibschrift. Dazu kommen unzählige Verbindungsmöglichkeiten zwischen den Buchstaben. 
Grundschüler lernen vier verschiedene Buchstaben-Varianten pro Zeichen – das verwirrt. Neue Studien beweisen: Schreibschrift bremst Kinder aus, statt zu helfen. 43 Schulen testen bereits eine völlig andere Methode - mit verblüffenden Ergebnissen. 

NRW startet mit den Schulen in die babylonische Sprachverwirrung

Klassenarbeiten in Herkunftssprachen zulassen? Unter dem Deckmantel von „Mehrsprachigkeit“ geht die NRW-Landesregierung einen Schritt zur Abschaffung der Sprachnation. Es ist eine Kapitulation vor unkontrollierter Zuwanderung unter Inkaufnahme eines weiter sinkenden Bildungsniveaus. Die deutsche Kultur-, Bildungs- und Sprachnation wirft sich Jahr für Jahr ein Stück mehr über Bord.

Donnerstag, 11. September 2025

An vorderster Front im Kriegsgebiet Schule

Nein, ich war nicht in einem militärischen Kriegsgebiet. Ich folgte dem Ruf „Wir schaffen das!“ als Lehrkraft im deutschen Bildungssystem. Hier nun die Essenz nach 10 Jahren. Nein, wir schaffen es nicht, nicht, weil wir es nicht schaffen, sondern weil die andere Seite es nicht schafft! 

Hans Peter Klein: Wie das Abitur abgewertet wird

Keinen Schüler enttäuschen, das Niveau senken und allen Bestnoten geben: Diese Entwicklung in Deutschland kritisiert der Didaktiker und Bildungsforscher Hans Peter Klein, der von einer „Abi-Inflation“ und einem „Discount-Abitur“ spricht.
 

Dienstag, 9. September 2025

Abiturnotenschnitte rauf, Bildungsniveau runter - NRW beim Bildungsranking auf dem drittletzten Platz

Nordrhein-Westfalens Bildungs-system schneidet in einer Vergleichsstudie aus bildungsökonomischer Perspektive erneut schlecht ab. Während Sachsen im Ranking der arbeitgebernahen Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) wie schon seit Jahren auf Platz eins steht, belegt Nordrhein-Westfalen weiter den drittletzten Platz der 16 Bundesländer, gefolgt von Brandenburg und Bremen. Verbesserungsbedarf sehen die Studienautoren etwa bei der Qualität der nordrhein-westfälischen Schulen und den Kompetenzen der Schüler. Bemängelt wird auch, dass vergleichsweise wenig Geld in das Bildungssystem gesteckt werde.

Der Bremer Esel wieder auf dem letzten Platz

Bremen schneidet aus bildungsökonomischer Perspektive mit seinem Bildungssystem in einem jährlichen Bundesländervergleich erneut am schlechtesten ab. Dem «Bildungsmonitor» des wirtschaftsliberalen und arbeitgebernahen Lobbyverbands Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) zufolge landete Niedersachsen auf dem zehnten Platz. Das Ranking wird von Bildungsgewerkschaften und Wissenschaftlern regelmäßig kritisch gesehen. 

Sonntag, 7. September 2025

132 von 240 Polizeischülern in Berlin müssen Deutschunterricht nehmen

Von 240 Nachwuchskräften der Berliner Polizei, die ihre Ausbildung im Frühjahr 2025 begonnen haben, benötigen 132 Deutsch-Förderunterricht. Das teilte die Berliner Polizei auf Anfrage von NIUS mit. Insgesamt benötigen somit 55 Prozent der beginnenden Polizeischüler eine Förderung in Deutsch. In der Regel sei der Bedarf an einer solchen Unterstützung im ersten Semester am höchsten, so die Polizei weiter. Der Anteil der Erstsemester, die entsprechende Nachhilfe benötigen, liege regelmäßig etwa bei 50 Prozent, verringere sich jedoch mit jedem Halbjahr.

Freitag, 22. August 2025

Dümmer, als die Polizei erlaubt: Deshalb fehlt es Berliner Ordnungshütern an Bewerbern

Diese Botschaft hat es in sich: Immer weniger junge Menschen wollen eine Ausbildung bei der Berliner Polizei beginnen. Und von denen, die es wollen, sind nicht wenige – etwas salopp gesagt – dümmer, als die Polizei erlaubt. Und das hat Gründe. Ein Fünftel der Ausbildungsplätze an der Polizeiakademie in Ruhleben bleibt in diesem Herbst leer. Auch an der Hochschule für Wirtschaft und Recht (HWR), wo der Polizeinachwuchs ab 1. Oktober ein Bachelor-Studium für Kommissar-Anwärter absolviert, sieht es düster aus. Dort gibt es 330 Plätze. Doch auch diese werden schon zum wiederholten Mal nicht vollständig besetzt, ist dort zu vernehmen. Die Zeiten, als der Polizeiberuf bei Berufswünschen auf Platz 1 der Rangliste stand (gleich über Journalist übrigens), sind schon eine Weile vorbei. 

Aufnahmetest fürs Gymnasium? Verband dagegen

Der CDU-Vorschlag für Aufnahmetests an Gymnasien stößt beim Philologenverband Niedersachsen (PHVN) auf Ablehnung. Solche Tests brauche es aus Sicht des PHVN ebenso wenig wie ein verpflichtendes Grundschulgutachten, sagte der Vorsitzende Christoph Rabbow. Mit einer Hauptschulempfehlung aufs Gymnasium zu gehen, sei zwar schon bedenklich. Für diese Kinder gebe es geeignetere Schulformen als das Gymnasium. «Aber wenn jemand mit einer Realschulempfehlung sagt, ich probiere das mal aus, wie es da aussieht und ob ich damit klarkomme – ja, warum denn nicht?» Entscheidend bei der Wahl der weiterführenden Schule solle der Elternwille bleiben, sagte Rabbow. Darüber hinaus sei es wichtig, die Kinder in den Schuljahren Vier bis Sechs genau zu beobachten und sie dann, wo sinnvoll, auf eine passendere Schulform zu versetzen – und zwar in beide Richtungen. 

Rheinland-Pfalz: Keine unangekündigten Tests mehr für Schüler

Die Opposition und der Philologenverband in Rheinland-Pfalz kritisieren, dass es künftig keine unangekündigten Tests und Überprüfungen der Hausaufgaben an den Schulen des Landes mehr geben soll. Zum Schuljahresbeginn verschickte das Bildungsministerium in Mainz an alle Schulen des Landes ein Rundschreiben, aus dem die Neuregelung hervorgeht. Die bildungspolitische Sprecherin der CDU-Landtagsfraktion, Jenny Groß, nannte den Vorstoß einen „Misstrauensbeweis für alle Lehrkräfte“. Sie wüssten am besten, wie moderne und zeitgemäße Prüfungsformate funktionierten. Groß kritisierte auch, dass es keine breite Debatte im Bildungsausschuss des Landtages und mit den Verbänden gegeben habe. Der Philologenverband sprach von einer „unausgegorenen Hauruck-Aktion“ des Ministers.

Donnerstag, 14. August 2025

Die wundersame Vermehrung der Bestnoten und -Abiture

Alle Jahre wieder tauchen spätestens im Sommer in nahezu allen Presseorganen in Deutschland Berichte von der wundersamen Vermehrung der Einser-Abiture und auch der Durchschnittsnoten im Abitur auf.In der Presse werden Beispiele von Schulen mit 10,4 Prozent 1,0-Abituren und 52,1 Prozent Einserabituren bei allgemeinen Durchschnittsnoten von 1,95 aufgeführt (Gelnhausener Neue Zeitung). Könnte man dies noch als Einzelfall abtun, wird man beim Blick in die statistischen Ergebnisse einiger Bundesländer eines Besseren belehrt: Thüringen hat 2024 einen Anteil der Abiture mit einer Eins vor dem Komma von 40,7 Prozent. Sachsen mit 34,7 Prozent und Brandenburg mit 34,6 Prozent stehen dem kaum nach. Da fallen die entsprechenden Ergebnisse in einigen westlichen Bundesländern für Nordrhein-Westfalen mit 27,7 Prozent, Rheinland-Pfalz mit 25,3 Prozent oder Schleswig-Holstein 23,5 Prozent eher bescheiden aus.
Vergleicht man die Ergebnisse mit denen von vor fünf Jahren, stellt man eine kontinuierliche Steigerung fest. Anscheinend werden die Abiturienten immer schlauer. Und dies trotz Corona, trotz erheblich zunehmender Heterogenität in den Lerngruppen der Schulen, die seit 2015 in Brennpunktgegenden vor allem deutscher Großstädte pädagogisch kaum noch zu bewältigende Ausmaße erreicht hat. 
Dass mit dieser Entwicklung etwas nicht stimmt, kann man der Presse entnehmen: Von „Abiinflation“, von „Discount-Abitur“ oder „Abitur light“, von Studienberechtigung bei immer weniger Studierbefähigung, von Zeugnissen als ungedeckten Schecks, von Quote statt Qualität, von pädagogischer Gefälligkeit, von Vorgaukeln der Studierfähigkeit u.a. ist die Rede. Man verweist auf die kontinuierliche Abwärtsspirale in den PISA-Ergebnissen seit 2015, die den erzielten Ergebnissen auf den Abiturzeugnissen diametral widersprechen. Wie konnte es zu dieser Entwicklung kommen? 

Mittwoch, 13. August 2025

Bildungsforscher: Schularten verlieren ihr Profil

Der Augsburger Bildungsforscher Klaus Zierer sieht das Profil verschiedener Schulabschlüsse durch die zunehmende Bedeutung des Abiturs bedroht. «Wir haben viele Berufe akademisiert, denen das nicht guttut», sagte Zierer der «Süddeutschen Zeitung». Dadurch entwerte man im Umkehrschluss jene Berufe, für die es kein Abitur brauche und die für die Gesellschaft oft einen höheren Wert hätten.

Sonntag, 3. August 2025

Immer mehr Abiturienten brauchen Nachhilfe für die Uni

Berlin
– Immer mehr Studienanfängern mangelt es an entscheidenden Voraussetzungen fürs Studium! Das kritisiert der Deutsche Philologenverband und die Hochschulrektorenkonferenz (HRK). Dabei hieß es noch vor Kurzem noch, Deutschlands Abiturienten würden immer klüger ... 
„Im Vergleich zu früheren Jahren gibt es eine Flut an Einser-Abis“, sagt Verbandspräsident Stefan Düll der „Rheinischen Post“, auch bei Durchschnittsnoten zwischen 1,1 und 1,9 gebe es einen deutlichen Anstieg. Zwar sei das Abitur „nichts, was einem hinterhergeworfen wird“, so der Lehrerchef. Dennoch dürfe an der Qualität „nicht weiter herumgedoktert“ werden. Andernfalls sei nicht mehr garantiert, dass das Abi auch ein Ausweis der „Studienbefähigung“ darstelle. 

Samstag, 2. August 2025

Kein Deutsch, kein Rechnen, keine Lust: So schlimm sind unsere Azubis!

In wenigen Tagen beginnt das neue Ausbildungsjahr und noch immer suchen tausende Jugendliche eine Azubi-Stelle. Die Zahl der begehrten Ausbildungsplätze sinkt, doch schuld daran ist nicht nur die schlechte Wirtschaftslage. Fast jeder zweite Betrieb (48 Prozent) konnte im letzten Ausbildungsjahr laut einer Umfrage der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) in Berlin nicht alle Azubi-Stellen besetzen. Es gibt einfach zu wenige geeignete Bewerber! 

Sonntag, 27. Juli 2025

„Flut an Einser-Abis“: Lehrerverband schlägt Alarm – Zahlen aus Ostdeutschland stechen hervor

Berlin
– In Deutschland hat sich eine Diskussion um die wachsende Anzahl von Einser-Abitur-Abschlüssen entfacht. Bildungsexperten und Politiker warnen vor einer möglichen Entwertung des höchsten deutschen Schulabschlusses, während andere die Entwicklung als Zeichen eines verbesserten Bildungssystems sehen. 

Donnerstag, 24. Juli 2025

Warum Kinder in Deutschland schlechter lesen können

Düsseldorf. Grundschüler schneiden im Lesen seit Jahren schlechter ab. Schuld sind nicht nur die Folgen der Pandemie-Maßnahmen. Auch die Bedingungen, unter denen Kinder außerhalb der Schule lernen, sind schlechter geworden. Armut und Migration spielen dabei eine Rolle. Das beleuchtet eine aktuelle Untersuchung.

Montag, 7. Juli 2025

Studie: Betriebe fordern mehr Hilfen für leistungsschwache Azubis

Mehr als die Hälfte der Betriebe in Deutschland wünscht sich externe, staatlich unterstützte Hilfsangebote für leistungsschwächere Auszubildende. Das geht aus einer Studie des Kompetenzzentrums Fachkräftesicherung (Kofa) hervor, über die die "Rheinische Post" in ihrer Montagsausgabe berichtet. Das Kofa unterstützt im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums die Unternehmen dabei, Fachkräfte zu finden und zu qualifizieren. 

Mittwoch, 2. Juli 2025

Wie viel Deutsch ist "ausreichend"?

Das Schuljahr neigt sich dem Ende und die Zeugnisse stehen bevor. Aus diesem Anlass eine kleine Anekdote aus einer Zeugniskonferenz:

Ein Kind aus der Ukraine, das bereits solange in Deutschland die Schule besucht, dass es nun wie ein normaler deutscher Schüler bewertet bzw. benotet werden muss, erhält in einem Nebenfach die Note "5" (= "mangelhaft")

Laut §48 SchulG NRW soll die Note „mangelhaft“ erteilt werden, "wenn die Leistung den Anforderungen nicht entspricht, jedoch erkennen lässt, dass die notwendigen Grundkenntnisse vorhanden sind und die Mängel in absehbarer Zeit behoben werden können."

Freitag, 13. Juni 2025

Uralter Stundenplan zeigt, was an deutschen Schulen 2025 schiefläuft

Kinder sind überfordert und Eltern „stehen daneben“, kritisiert ein Schulberater. Mit einem Stundenplan zeigt er, welches Problem Deutschland an den Schulen hat. Ein alter Stundenplan aus dem Jahr 1924 zeigt, wie ein Montagvormittag an einer Dorfschule aussah: Religion, Rechnen, Sprache und anschließend drei Stunden Mittagspause. Dieses Dokument ist im Schulmuseum in Bern ausgestellt. Sammy Frey teilt auf LinkedIn ein Foto davon und bemerkt: „Heute sind die Tage vollgepackt: ein Wechselbad aus Fächern, Lehr- oder Betreuungspersonen, Mittagstisch mit Angeboten, am Abend muss man noch Hobbys und Hausaufgaben reinquetschen.“ 

Mittwoch, 11. Juni 2025

ARD Story: Schulverlierer - Abgehängt schon in der Grundschule?

2023 machte eine Meldung Schlagzeilen: 37 Erstklässler:innen der Gräfenau-Grundschule in Ludwigshafen waren sitzengeblieben - fast jedes dritte Kind. Doch was nach Einzelfall klingt, ist Teil eines alarmierenden Trends: Immer weniger Kinder beherrschen zentrale Fähigkeiten, um die erste Klasse zu bestehen. Manche scheitern an der Sprache, andere können keinen Stift halten. Dabei ist seit dem PISA-Schock vor 25 Jahren klar, wie wichtig frühkindliche Bildung ist. Die Dokumentation begleitet exklusiv eine erste Klasse ein Schuljahr lang. Sie zeigt, wie Kinder mit Sprachproblemen kämpfen, Lehrer:innen und Erzieher:innen am System verzweifeln und Förderkonzepte immer wieder scheitern. Der Film fragt auch, was es für einen besseren Übergang zwischen Kita und Schule braucht und sucht nach Lösungen, damit Kinder nicht bereits in der Grundschule abgehängt werden.

Sonntag, 1. Juni 2025

Durchgefallen im Diktat: Polizeibewerber in SH mit Schwächen

Wer sich in Schleswig-Holstein bei der Polizei bewirbt, muss unter anderem zeigen, dass er die deutsche Rechtschreibung beherrscht. Die Aufgabe: ein Diktat mit 240 Wörtern, bei dem maximal zehn Fehler gemacht werden dürfen. 240 Wörter - das sind ungefähr drei Absätze Text. Genau an dieser Aufgabe scheitern viele: In diesem Jahr fiel laut GdP jeder Zweite, der sich für den Mittleren Dienst beworben hat, durch. 2024 lag die Durchfallquote sogar bei gut 67 Prozent. 

Wie ein Abi-Phänomen die Abschlüsse der Gen Z entwertet: „Ansprüche sind stark gesunken“

Wie ein Abi-Phänomen die Abschlüsse der Gen Z entwertet: „Ansprüche sind stark gesunken“ Die Gen Z erzielt immer bessere Noten, doch ein Experte schlägt Alarm. Ist die schulische Leistung wirklich so gut, wie sie scheint? Ist die Gen Z faul? „Nein“, sagte Investor Carsten Maschmeyer jüngst im Interview mit der Frankfurter Rundschau: „Die Gen Z ist nicht faul“. Vielmehr, so Maschmeyer, „sind sie einfach anders und haben abweichende Prioritäten.“ Maschmeyer bezog seine Aussagen vor allem auf die Arbeitswelt. Wie aber sieht es in der Schule aus? 

Montag, 26. Mai 2025

Pisa-Daten: Unrealistische Vorstellungen vom Traumberuf bei Jugendlichen

Vielen Schülerinnen und Schülern wünschen sich Berufe, ohne eine realistische Vorstellung von den erforderlichen Qualifikationswegen zu haben. Das zeigt eine Sonderauswertung der Pisa-Daten. Lehrerin werden, aber ohne Studium? Eine Karriere als Informatiker ohne Hochschulabschluss? Viele Jugendliche wünschen sich Berufe, ohne eine realistische Vorstellung von den erforderlichen Qualifikationswegen zu haben. 

Donnerstag, 15. Mai 2025

Dramatische Lage an Schulen: „Nur noch 60 Prozent können rechnen und lesen“

Das Wohlbefinden von Kindern in Deutschland ist bedroht. Hierzulande geht es der jungen Generation spürbar schlechter als noch vor fünf Jahren. Laut UNICEF verschlechtern sich sowohl schulische Leistungen als auch die allgemeine Zufriedenheit – ein Trend, der sich durch alle sozialen Schichten zieht. Die Zahlen verdeutlichen, wie ernst die Lage ist. Der neue Bericht des UNICEF-Forschungsinstituts Innocenti vergleicht Daten aus 43 OECD- und EU-Ländern aus den Jahren 2018 und 2022. Deutschland rutscht im Ranking vom 14. auf den 25. Platz ab. Für betroffene Familien ist das mehr als eine Statistik. 

Mittwoch, 14. Mai 2025

War das Mathe-Abitur 2025 zu schwer?

Das Mathe-Abitur in Berlin war zu schwer, heißt es auf der Petitions-Plattform Change.org mit einem Ausrufezeichen dahinter. Jenes in Hamburg auch, erfährt man beim Weiterblättern, in Bayern und Baden-Württemberg ebenfalls, in Hessen und Sachsen gleichermaßen. Zählt man durch, erweist sich: Zu jedem Bundesland gibt es auf der Plattform eine Mathe-Petition, allesamt ähneln sich auffällig in der Benennung des Problems („Aufgaben zu komplex“), nur in der Dramatisierung wird variiert.

Freitag, 25. April 2025

Studie: Mehr junge Leute haben keinen Berufsabschluss

Immer mehr junge Menschen in Deutschland haben keine Berufsausbildung. Die Zahl der 20- bis 34-Jährigen ohne Abschluss sei zwischen 2013 und 2024 um 460.000 auf 1,6 Millionen gestiegen, hat das Nürnberger Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) errechnet. Zuerst hatte die „Süddeutsche Zeitung“ über die Studie berichtet. Damit erhöhte sich der Anteil an den nicht qualifizierten Erwerbspersonen in dem Zeitraum um drei Prozentpunkte auf 13 Prozent - pro Jahr durchschnittlich um 2,5 Prozent. 

Sonntag, 20. April 2025

Professorin: "Junge Leute entwickeln ein völlig falsches Bild der Arbeitswelt"

Zümrüt Gülbay-Peischard ist Professorin für Wirtschaftsrecht an der Hochschule Anhalt in Bernburg. In einem aktuellen Interview mit der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (FAZ) macht sie ihrem Ärger über heutige Studenten Luft. "Viele Studierende haben wirklich ein Organisationsproblem, überhaupt anwesend zu sein. Oft hat Privates Priorität", sagte sie dem Blatt. "Es gibt 15 Wochen denselben Stundenplan, dann erscheint jemand nicht zur Vorlesung mit dem Hinweis, 'heute wird unser Sofa geliefert'. Diese Arbeitshaltung kritisiere ich." 

Dienstag, 15. April 2025

"Skandal" in Bayern - Rechtschreibung wird benotet

Seit diesem Schuljahr wird an Bayerns Schulen in allen Fächern auch die Rechtschreibung bewertet - wie stark, hängt allerdings vom einzelnen Lehrer ab. Das führt in manchen Familien kurz vor den Übertrittszeugnissen zu blanken Nerven. 

Wenn es auf jeden Punkt ankommt 
„Zähle drei weitere Kinderrechte auf“, lautet die Aufgabe in dieser Probe in einer vierten Klasse irgendwo in Oberbayern. Darunter steht in königsblauer Füllertinte, kindlich geschwungen: „Recht Elterliche führsorge, Recht auf gehwahltfreie Erziung, Recht auf Spiel und Freihzeit“. Daneben, darüber und dazwischen hat die Lehrkraft in Kugelschreiber-Rot zackige Fehlerzeichen, Pfeile für falsche Groß- oder Kleinschreibung gemalt und einen Blitz, versehen mit dem „RS“ für Rechtschreibung. Punktabzug. Zwei Punkte können die Viertklässler bekommen, wenn sie Fachbegriffe richtig schreiben und in ganzen Sätzen die Fragen beantworten, so steht es oben auf dem Test. 

Donnerstag, 10. April 2025

Isch geh Bulizei?...

Die Polizei Hamburg hat eine zentrale Änderung im Auswahlverfahren für angehende Polizisten beschlossen. Ein Schritt, der in den sozialen Netzwerken eine breite Debatte ausgelöst hat. Die Entscheidung betrifft ein zentrales Kriterium im Eignungstest der Polizei Hamburg. Nun wird er gestrichen, weil zu viele Kandidaten an dieser Hürde scheiterten. Offiziell heißt es, dass dadurch mehr qualifizierte Bewerber eine Chance erhalten sollen. Doch der Schritt polarisiert. 

Kann man Intelligenz messen - und was heißt das für die Schule?

Kennen Sie Ihren Intelligenzquotienten? Wer im Internet surft, wird hin und wieder auf Werbeeinblendungen für Teststoßen, mit denen dieser ermittelt werden soll. Aber was ist Intelligenz überhaupt? Lässt sie sich messen und vor allem, ist sie von früher Kindheit an in Stein gemeißelt. Elsbeth Stern war rund 20 Jahre lang Professorin für empirische Lehr- und Lernforschung an der ETH Zürich. Intelligenz lässt sich nicht einfach mal so schnell abschätzen, auch nicht zwingend von Lehrpersonen, selbst wenn diese eng mit Intelligenzkindern zusammenarbeiten. Darüber sprechen wir nun. 

Mittwoch, 9. April 2025

Zwischen Schule und Ausbildung: Ein teurer Reparaturbetrieb

Etwa 250.000 Jugendlichen gelingt jedes Jahr nach dem Ende der Schulzeit der Übergang in die berufliche Ausbildung nicht. Die meisten von ihnen landen im sogenannten Übergangssystem. Denn die fachlichen und überfachlichen Fähigkeiten haben in den vergangenen Jahren deutlich abgenommen, das stellt auch die Ständige Wissenschaftliche Kommission (SWK) der Kultusministerkonferenz fest, die am Dienstag ihre Empfehlungen zur Sekundarstufe I veröffentlicht hat. Jugendliche im Übergangssystem beginnen ihre Ausbildung also mit erheblicher Verzögerung und sind in ihrer Berufswahl stark eingeschränkt. 

Dienstag, 8. April 2025

Schüler lesen schlechter: Lehrkräfte aus der Region Kassel sind besorgt

Kassel – Heutige Grundschüler lesen im Durchschnitt schlechter als früher. Diesen Negativtrend beobachten Lehrkräfte der Region, unter anderem die Kasseler Grundschullehrerin Christiane Stock. Ihre Schilderungen gegenüber unserer Zeitung bestätigen die Ergebnisse bundesweiter Untersuchungen aus den vergangenen Jahren. Die Iglu-Studie, die alle fünf Jahre veröffentlicht wird, zeigt zum Beispiel, dass im Jahr 2021 etwa 25 Prozent der Viertklässler nicht den Mindeststandard beim Lesen erreichten, der laut Studie für ein weiterhin erfolgreiches Lernen erforderlich ist. Fünf Jahre zuvor betraf dies nur 19 Prozent der Viertklässler. 

Montag, 7. April 2025

Corona-Pandemie: So viele Schüler wie nie schaffen den Abschluss nicht

Während die Politik sich selbstzerfleischend versucht, die Corona-Zeit aufzuarbeiten, versuchen wir Lehrer derweil, das zu tun, was uns kaum gelingen mag: entstandene Bildungslücken zu schließen und unsere Schülerschaft zu erfolgreichen Abschlüssen zu führen. Es ist ein Donnerstag im März, ein besonderer Tag. Es ist Prüfungstag. Im Schulgebäude ist es den ganzen Tag über ruhig. Nur hier und da hört man ein Flüstern. Die siebten und achten Klassen sind außer Haus, der neunte Jahrgang schreibt eine Probe-BBR. Die Zehntklässler werden heute ihre erste Prüfung absolvieren. Es ist eine von vier Prüfungen im Rahmen der Prüfungen zum Mittleren Schulabschluss. Sie nennt sich PibF, Prüfung in besonderer Form, allgemein hin bekannt als Präsentationsprüfung. 

Mittwoch, 2. April 2025

Nur 20 Prozent der Berliner Lehrer empfehlen ihren Beruf

Viele Lehrkräfte an Berliner Schulen fühlen sich überlastet und sind frustriert über ihre Arbeitsbedingungen. Das ist das Ergebnis einer Studie von Wissenschaftlern der Universität Göttingen. Einen Teil der Ergebnisse hat die Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft (GEW) Berlin vorgestellt. Die Studie basiert unter anderem auf einer Online-Umfrage, an der 2.385 Lehrerinnen und Lehrer in Berlin teilgenommen haben. Demnach sieht ein großer Teil der befragten Lehrkräfte ihre Berufsentscheidung kritisch. Auf die Frage, ob sie den Lehrerberuf heutzutage noch einmal ergreifen würden, antwortete fast die Hälfte (46 Prozent): „Nein, ich würde mich nicht wieder dafür entscheiden.“ Weitere 41 Prozent sagten, sie seien sich nicht sicher, ob sie das tun würden. Nur eine deutliche Minderheit (13 Prozent) antwortete „Ja, sicher“. 

Donnerstag, 20. März 2025

Ex-Lehrerpräsident Kraus: „Wir haben unser Bildungssystem selbst kaputt gemacht“

Josef Kraus war 30 Jahre lang Präsident des Deutschen Lehrerverbands. Er weiß um die Fehler im deutschen Bildungssystem und sagt im Gespräch mit der Frankfurter Rundschau: „Die Ansprüche sind stark gesunken.“ Das hänge auch mit falschen Schlüssen aus den Pisa-Studien zusammen. „Manche sind geradezu besoffen von Pisa-Ergebnissen“, sagt Kraus, der gerne auch vom „Pisa-Schwindel“ spricht und bei Jugendlichen einen „geografischen und historischen Analphabetismus“ beobachtet. Was meint er damit?